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MILITÄR/8157: Sicherheitspolitik, Rüstung und Konflikte - 01.06.2019 (SB)


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Bundeswehr überprüft Entlassung des Zeitsoldaten Patrick J.

Der Unteroffizier Patrick J. soll von der Bundeswehr entlassen werden, nach Angaben des Verteidigungsministeriums allerdings nicht, weil er seit 2016 mehr als 100 mutmaßliche Rechtsextreme in der Truppe dem Militärischen Abschirmdienst (MAD) gemeldet hat. Vielmehr verfügt der Mann den Angaben zufolge nicht über die charakterliche Eignung für den Soldatenberuf, denn seine Bezichtigung von Kollegen erfolgte auch zu Unrecht und war in vielen Fällen übertrieben und haltlos. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet in seiner aktuellen Ausgabe von dem Vorgang. Die Meldungen des Zeitsoldaten führten demnach in mindestens fünf Fällen zur Prüfung, ob Vorermittlungen aufgenommen werden sollten. In zwei überprüften Fällen erwiesen sich die Vorwürfe als unzutreffend. In zwei weiteren Fällen laufen Vorermittlungen. Der Unteroffizier hatte einen 100seitigen Bericht verfaßt, in dem er Belege aus sozialen Netzwerken anführte und Beobachtungen in der Kaserne protokollierte. Patrick J. wandte sich mit den Verdachtsfällen wiederholt auch an das Verteidigungsministerium, den Wehrbeauftragten der Bundeswehr, den Verteidigungsausschuß des Bundestags und an Verteidigungsministerin von der Leyen. Das Verteidigungsministerium will die Entlassungsgründe noch einmal überprüfen.

1. Juni 2019


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