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MILITÄR/8190: Sicherheitspolitik, Rüstung und Konflikte - 09.07.2019 (SB)


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Taliban wollen afghanische Zivilisten schonen

In Katars Hauptstadt Doha haben Delegierte der Taliban-Milizen zwei Tage lang mit afghanischen Politikern, die als Privatpersonen auftraten, und Vertretern der Zivilgesellschaft aus unterschiedlichen Regionen Afghanistans über Wege zur Einstellung der kriegerischen Auseinandersetzungen am Hindukusch gesprochen. Vertreter der Regierung in Kabul waren nicht geladen gewesen. Die sogenannte "innerafghanische Dialogkonferenz" war von den Regierungen Katars und Deutschlands organisiert worden. Zum Abschluß der Konferenz in der Nacht auf Dienstag erklärten die Teilnehmer ihre Absicht, Angriffe auf religiöse Zentren, Schulen, Krankenhäuser, Bildungszentren, Basare, Wasserdämme un Arbeitsplätze einzustellen und zivile Opfer des Konflikts vollständig zu vermeiden. Außerdem sollen ältere und kranke Kriegsgefangene und Gefangene mit Behinderungen freigelassen werden. In Doha hat man auch die Bedingungen für einen Waffenstillstand ausgelotet sowie über die Rechte von Frauen und Minderheiten gesprochen. Die afghanischen Frauen sollen im Rahmen islamischer Werte ihre Rechte in den Bereichen Soziales, Wirtschaft, Bildung und Kultur erhalten. Die Taliban führen keine direkten Friedensgespräche mit der afghanischen Regierung, weil sie in dieser eine Marionette Washingtons sehen. Statt dessen verhandeln die Milizen seit einem Jahr direkt mit den USA.

9. Juli 2019


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