Der NATO-Generalsekretär Stoltenberg hat im ZDF eine Reduzierung der NATO-Truppen in Afghanistan von 16.000 auf 12.000 Mann angekündigt. Rund die Hälfte der abzuziehenden Soldaten sollen nicht aus den USA stammen. Der Beschluß zum Rückzug aus Afghanistan folgt auf die Vereinbarungen, welche Vertreter der US-Regierung und der Taliban-Milizen am Samstag in Doha getroffen haben. Daß sich die Taliban daran halten, ist laut Stoltenberg eine Voraussetzung für den Truppenabzug. Der Generalsekretär rechnet damit, daß der Weg zum Frieden in Afghanistan lang und hart sein wird.

Die US-Regierung ist bereit, innerhalb von viereinhalb Monaten ihre Truppenstärke in Afghanistan von rund 13.000 auf 8600 zu verringern. Zunächst ohne Einbindung der Regierung in Kabul haben Amerikaner und Taliban den Abzug aller US-Truppen und anderer ausländischer Einheiten vom Hindukusch bis April 2021 ins Auge gefaßt. Die Taliban sollen allerdings direkte Gespräche mit der von ihnen als Marionettenregierung der USA angesehenen afghanischen Regierung aufnehmen. Außerdem sollen die Taliban dafür sorgen, daß von afghanischem Boden keine terroristische Bedrohung der Länder des Westens erfolgt.

4. März 2020