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POLITIK/8374: Aus Parlament und Gesellschaft - 17.01.2020 (SB)


VOM TAGE


Mindestlöhne in der EU sollen ein dezentes Leben ermöglichen

Der Luxemburger EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, Nicolas Schmidt, hat am Freitag vor seinem Treffen unter anderem mit Vertretern des Bundesverbands der Deutschen Industrie im Gespräch mit dem Deutschlandfunk für höhere Mindestlöhne europaweit plädiert. Zur Zeit steht die EU-Kommission in Verhandlungen mit Unternehmensvertretern und Gewerkschaftern zum Thema Mindestlöhne. Die Mindestlohnspannbreite von 11,97 Euro in Luxemburg und 1,72 Euro in Bulgarien hält der EU-Kommissar für zu groß, zumal es weder den wirtschaftlichen Verhältnissen noch den Produktivitätsverhältnissen in Europa entspricht. Deshalb fordert Schmidt eine gewisse Anpassung der Mindestlöhne, ohne daß sich der Mindestlohn in einigen Ländern nach unten entwickelt. Schmidt erwartet, daß sich mit einer Erhöhung der Mindestlöhne eine allgemeine Dynamik bei den Löhnen entfaltet, welche diese nach oben zieht. Wir brauchen faire Löhne, so Schmidt, nicht nur, damit die Menschen ein dezentes Leben haben, sondern auch aus wirtschaftlichen, makroökonomischen Gründen. Wir bräuchten ein faires Verhältnis zwischen Löhnen und allgemeiner wirtschaftlicher Entwicklung, betonte Schmidt. Die Löhne hinkten eigentlich dieser Entwicklung hinterher.

17. Januar 2020


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