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POLITIK/8524: Aus Parlament und Gesellschaft - 15.06.2020 (SB)


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EU-Kommission soll Wasserstoffstrategie ausarbeiten

Die Regierungen von Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Luxemburg, Belgien, Frankreich und der Schweiz habe vor einer Videokonferenz der EU-Energieminister am Montag die EU-Kommission aufgefordert, eine Strategie zur klimafreundlichen Energienutzung bis 2030 und darüber hinaus vorzulegen. Die Unterzeichner schlagen vor, die Wasserstoffindustrie auszubauen und für die Produktion von Wasserstoff vor allem Strom aus erneuerbaren Quellen einzusetzen, um die Verwendung von fossilen Brennstoffen in Industrie und Verkehr zu verringern. Der Vorschlag wird von Portugal und Bulgarien unterstützt. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will nach eigenen Angaben mit Investitionen in Wasserstofftechnik, erneuerbare Energien und Energieeffizienz die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise vorantreiben. Darin sieht der CDU-Politiker auch eine industriepolitische Chance.

Wasserstoff dient der Speicherung von Strom und ist so klimaschädlich, wie es die Kraftwerke sind, deren Strom gespeichert werden soll. Außerdem entstehen bei der Wasserstoffproduktion bislang erhebliche Energieverluste. Solange Strom aus konventionellen Kraftwerken verbraucht wird und Ökostrom nicht im Überfluß vorhanden ist, kann Wasserstoff als die reine Energieverschwendung angesehen werden. Nichtsdestotrotz hat die Bundesregierung vergangene Woche eine nationale Wasserstoffstrategie auf den Weg gebracht. Unter anderem geht es dabei um Industrieförderprogramme in Milliardenhöhe. Die EU-Kommission hatte im März eine Allianz für Wasserstofftechnik angekündigt.

15. Juni 2020


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