Aufgeschreckt vom Einsturz der Morandi-Autobahnbrücke in Genua Mitte August 2018 haben italienische Behörden inzwischen auch die Autobahntunnel auf Sicherheitsmängel hin untersucht, die von privatwirtschaftlichen Unternehmen betrieben werden. Die Ergebnisse sind alarmierend: Landesweit sollen laut Medienberichten rund 200 Autobahntunnel nicht den EU-Sicherheitsvorschriften entsprechen.

Die von der ARD genannten Presse-Medien berufen sich auf ein Dokument des Verkehrsministeriums in Rom. Danach besteht vielerorts erhöhte Unfallgefahr. Häufig sei die Beleuchtung mangelhaft oder ausgefallen, in manchen Röhren tropfe permanent Wasser von den Decken, von den Wänden bröckele Gestein, Fluchtwege seien mangelhaft, heißt es. Die Bauten entsprächen nicht den EU-Mindestanforderungen.

In einer Reaktion erläuterte der private Autobahnbetreiber Autostrade per l'Italia, daß bei 105 Tunneln bereits seit längerem Maßnahmen für mehr Sicherheit vorgenommen würden. Für die weiteren Bauten seien andere Betreiber verantwortlich.

11. Januar 2020