Die evangelische Kirche in Schleswig-Holstein berichtet davon, daß die Beratungsstellen des Diakonischen Werks im nördlichsten Bundesland immer häufiger mit Menschen zu tun haben, die ihre Bleibe bei Bekannten oder in prekären Unterkünften verloren haben oder denen der Rauswurf drohe. Gleichzeitig fällt es karitativen Einrichtungen zunehmend schwerer, Ersatzwohnraum und Plätze in Notunterkünften zu finden, wie NDR1 Welle Nord berichtete.

Dazu beigetragen hat die Landesregierung, die wegen der Pandemie für Notunterkünfte ein Aufnahmeverbot verhängte, um das allgemeine Ansteckungsrisiko zu vermindern, wie es hieß.

Nach Aussage der Leiterin der Wohnungslosenhilfe des Diakonischen Werks, Doris Kratz-Hinrichsen, versuche man aber zumindest weiter Möglichkeiten zum Wäschewaschen und Duschen anzubieten. Ein längerer Aufenthalt in den Einrichtungen sei aber nicht mehr möglich. Schätzungsweise gibt es in Schleswig-Holstein knapp 8000 Obdachlose, genaue Zahlen wurden aber nicht ermittelt.

2. Juni 2020