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SOZIALES/8198: Arbeit, Soziales und Familie - 03.07.2019 (SB)


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Mietkosten der Senioren in Deutschland

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das Zentrum für Altersfragen haben am Mittwoch eine repräsentative Studie zur Mietsituation von Senioren und Seniorinnen vorgestellt. Der Soziologe und Mitautor Markus Grabka vom DIW berichtete dem Deutschlandfunk vorab, der Anteil der Seniorenhaushalte, die für Miete mindestens 30 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens aufwenden müßten, sei zwischen 1996 und 2016 von 38 auf 63 Prozent gestiegen. Dabei sind Eigentümer, die in ihrer selbstgenutzten, voll entschuldeten Immobilie leben, von denen zu unterscheiden, die im Alter zur Miete wohnen. Die Europäische Kommission gibt einen Schwellenwert von 40 Prozent an, ab dem man von einer Überbelastung der Wohnkosten sprechen kann. Bei den älteren Mieterhaushalten in Deutschland hat diese Überbelastung deutlich zugenommen, so Grabka. Wenn sich die Einkommenssituation der älteren Mieterhaushalte nicht verbessert, während die Mietkosten steigen, müssen die Betroffenen im Zweifelsfall Vermögen auflösen und, wenn kein Vermögen vorhanden ist, in eine andere Gegend umziehen. Die Alterseinkommen in Deutschland hätten sich in den letzten 20 Jahren vor allen Dingen gerade im Bereich der gesetzlichen Rentenversicherung ausgesprochen schwach entwickelt, ergänzte der Soziologe. Das habe daran gelegen, daß bis 2010 viele Rentensteigerungen schlicht und einfach ausgefallen seien. Auf der anderen Seite seien die Wohnkosten nahezu kontinuierlich angestiegen.

3. Juli 2019


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