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SOZIALES/8257: Arbeit, Soziales und Familie - 24.09.2019 (SB)


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Blockadeaktionen an Brunsbüttler Düngemittelfabrik

Bis zu 500 Aktivistinnen und Aktivisten aus mehreren europäischen Ländern machen seit Anfang der Woche bei der Chemiefabrik des norwegischen Unternehmens Yara International im Industriegebiet von Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) auf den Zusammenhang zwischen Agrarwirtschaft, Düngemittelproduktion und Klimakatastrophe aufmerksam. Das gegenwärtige System zerstört fruchtbare Böden. Am Montagnachmittag wurden zwei Zufahrten zu dem Fabrikgelände blockiert. Die Klimaaktivisten der Bewegung "Free the Soil" blieben über Nacht. Zwölf Personen gelangten im Schutz der Dunkelheit auf das Betriebsgelände. Acht wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. Vier konnten sich an einem Wassertank festketten, bevor Polizeikräfte die Ketten entfernten. Die Blockadeaktionen am Haupttor der Fabrik und an einer weiteren Zufahrt sind vom Ordnungsamt bis Dienstagnachmittag genehmigt worden. Die Teilnehmer der Aktionen haben sich selbst keine Frist gesetzt. Bereits am Donnerstag hatten die Umweltschützer im nahe gelegenen Sankt Margarethen ein Zeltlager errichtet. Die Landespolizei stellte eine "Besondere Aufbauorganisation" (BAO) auf. Polizei aus mehreren Bundesländern rückte mit mindestens fünf Hundertschaften an. Drei Staatsanwälte halten sich bereit. Die im ChemCoast Park Brunsbüttel gelegene Fabrik von Yara gehört nach Angaben des Umweltbundesamtes zu den größten CO2-Emittierern der Region.

24. September 2019


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