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SOZIALES/8260: Arbeit, Soziales und Familie - 27.09.2019 (SB)


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Protestmarsch zum Verschwinden von 43 Studierenden in Mexiko

Vor fünf Jahren sind in Mexiko 43 Studenten und Studentinnen von Polizisten entführt und dem Verbrechersyndikat Guerreros Unidos überstellt worden. Seitdem sind sie nicht wieder aufgetaucht. Offiziell gelten sie als tot. Die Leichen sollen verbrannt worden sein. Die jungen Männer und Frauen gehörten zu einer Lehrerausbildungsstätte, deren Studierende meist aus armen und indigenen Familien stammen. Die entführten jungen Leute waren in einem Bus von Iguala im Bundesstaat Guerrero nach Mexiko-Stadt unterwegs, wo sie am jährlichen Marsch zum Gedenken an das Studentenmassaker von 1968 teilnehmen wollten. Zum Jahrestag ihrer Entführung haben Tausende Menschen, darunter Angehörige der Verschwundenen, bei einem Protestmarsch und einer Aktion im Parlament Aufklärung gefordert.

Im Zusammenhang mit den Drogenkriegen in Mexiko werden jedes Jahr Tausende Menschen getötet. Der Vorsitzende der mexikanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Rogelio Cabrera López, forderte in einem Interview von Radio Vatikan die politischen Kräfte und die mexikanische Gesellschaft auf, fünf Jahre nach dem Unglück verantwortungsbewußt zu handeln und dieses nicht politisch auszunutzen, um Dritten zu schaden oder das Land zu destabilisieren. Der Geistliche erkannte an, daß es schwierig ist, das Motiv für die damaligen Vorgänge herauszufinden. Doch müsse es für die Behörden vorrangig sein, die Situation zu lösen, so der Erzbischof.

27. September 2019


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