Der Leiter des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WEP), David Beasly, hat dem Sicherheitsrat in New York von bevorstehenden Hungersnöten biblischen Ausmaßes berichtete. Die schon vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie sich abzeichnende schlimmste humanitäre Krise seit dem Zweiten Weltkrieg wird sich wegen der Kriege unter anderem in Syrien und im Jemen sowie der Heuschreckenplage in Ostafrika, Extremwetterereignissen und wirtschaftlicher Notlagen wie im Libanon erheblich verschlimmern. Insgesamt 821 Millionen Menschen haben in diesen Tagen nicht genug zu essen. Laut Beasly stehen weltweit 135 Millionen Menschen an der Schwelle zum Verhungern. Bis Jahresende kann sich ihre Zahl auf 265 Millionen fast verdoppeln. Die bevorstehende Hunger-Pandemie ist auf hohe Einkommensverluste der Erwerbsarmen aufgrund von Lockdowns und wirtschaftlicher Rezession zurückzuführen. Außerdem bleiben in den betroffenen Ländern Geldüberweisungen aus Übersee und Touristen aus.

22. April 2020