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UMWELT/8226: Ökologie, Umweltschutz und Katastrophen - 14.09.2019 (SB)


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Genmanipulierte Mücken breiten sich in Brasilien aus

Eigentlich sollte man denken, der Mensch hätte aus seinen Fehlern gelernt. Doch Umweltverschmutzung und Klimawandel zeigen, daß dem offenbar nicht so ist. Der Einsatz von gentechnisch verändertem Leben ist ein weiteres Beispiel. So hatte das britische Unternehmen Oxitec in den Jahren 2013 bis 2015 wöchentlich rund 450.000 männliche Gelbfiebermücken mit verändertem Erbgut in der brasilianischen Ortschaft Jacobina freigelassen. Die Gene der Moskitos waren biotechnisch so verändert worden, daß die Nachkommen der Insekten nicht überlebensfähig sein sollten. Ziel war eine Eindämmung der Population der Mücken, die unter anderem Gelbfieber, Dengue-Fieber und das Zika-Virus übertragen können. Trotzdem haben sich laut Deutschen Ärzteblatt die genmanipulierten Insekten inzwischen im Nordosten von Brasilien ausgebreitet. Je nach Stichprobe sollen dort 10 bis 60 Prozent der Gelbfiebermücken (Aedes aegypti) entsprechende Spuren im Genom aufweisen. Dabei können die langfristigen Folgen hinsichtlich einer Verbreitung von Krankheiten, der Vermehrung der Stechmücken und möglicher Wechselwirkungen mit der Umwelt nicht abgeschätzt werden.

14. September 2019


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