Schattenblick → INFOPOOL → NACHRICHTEN → VOM TAGE


WIRTSCHAFT/8220: Märkte und Finanzen - 29.08.2019 (SB)


VOM TAGE


Argentinien kämpft um Einhaltung von IWF-Vorgaben

Argentiniens Finanzminister Hernán Lacunza hat damit begonnen, mit Inhabern von Staatsanleihen und mit dem Internationalen Währungsfonds über Laufzeitverlängerungen von Bonds und von IWF-Krediten zu verhandeln, um den Kursrutsch des argentinischen Peso gegenüber dem US-Dollar aufzuhalten. Außerdem stößt die Notenbank weiterhin massiv ihre Währungsreserven ab. Am Dienstag gelangten umgerechnet über 270 Millionen Euro auf den Markt. Das waren deutlich mehr als die mit dem IWF für einen einzigen Tag vereinbarte Höchstgrenze. Seit dem Sieg des als links geltenden Politikers Alberto Fernandez bei einer Vorwahl zur Präsidentschaft am 11. August mußte die Zentralbank Medienberichten zufolge über eine Milliarde US-Dollar abgeben, um den Peso zu stützen, da die Anleger befürchten, der wirtschaftsliberale Amtsinhabers Mauricio Macri könnte von dem Kandidaten des peronistischen Wahlbündnisses "Frente para Todos" abgelöst werden. Mit dem Ergebnis der Vorwahl vor Augen war der amtierende Finanzminister Nicolás Dujovne von seinem Posten zurückgetreten. Sein Amtsverzicht war am Samstag offiziell bestätigt worden. Dujovne hatte für sein Land die Kreditverhandlungen mit dem IWF geführt. Macri berief Lacunza, den Finanzminister der Provinz Buenos Aires, auf Dujovnes Posten. Die einst reichste Provinz des Landes ist inzwischen hoch verschuldet und weist eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit auf. Unter Präsident Macri, dem früheren Bürgermeister von Buenos Aires, hat der Armutsindikator für Argentinien deutlich zugelegt. Zur Zeit leben schätzungsweise 35 Prozent der Argentinier in Armut. Die Arbeitslosenquote ist zweistellig.

29. August 2019


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang