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WIRTSCHAFT/8298: Märkte und Finanzen - 16.11.2019 (SB)


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Europäische Investitionsbank beendet Förderung von Gasprojekten

Die Europäische Investitionsbank (EIB) wird ab 2021 keine fossilen Energieprojekte mehr mit Krediten unterstützen, erklärte der EIB-Vizepräsident Andrew McDowell nach stundenlangen Verhandlungen der 28 EU-Mitgliedstaaten am Donnerstagabend in Luxemburg. Von 2025 an wird die EIB laut Beschlußfassung die Hälfte ihrer Investitionen in Projekte des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit lenken. Dafür wird die EIB in dem für das globale Klima entscheidenden Zeitraum bis 2021 bis 2030 eine Billion Euro aufbringen. Mit dem Ziel einer Dekarbonisierung der Energieversorgung strebt die EIB bis 2030 durch verstärkte Förderung emissionsarmer oder emissionsfreier Technologien einen Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtmix in der EU von 32 Prozent an.

Die zwischenstaatliche Investitionsbank ist bislang der größte öffentlicher Geldgeber für Gasprojekte in der EU. Im vergangenen Jahr vergab die Investitionsbank Kredite im Umfang von 60 Milliarden Euro. Die EIB hatte bereits 2013 ihre Förderung der Kohleverstromung eingestellt. Die EIB-Förderregeln schreiben für die Zukunft vor, daß bei Förderprojekten pro erzeugter Kilowattstunde Strom maximal 250 Gramm CO2 emittiert werden dürfen. Der Grenzwert betrug bis dahin 550 Gramm. Auf die Übergangsfrist von zwei Jahren hatte die Bundesregierung gedrängt. Gaskraftwerke sind nicht nur wegen der CO2-Produktion klimaschädlich. Bei der Produktion und dem Transport von Erdgas wird Methan freigesetzt, welches hundertmal so klimaschädlich ist wie Kohlendioxid.

16. November 2019


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