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WIRTSCHAFT/8394: Märkte und Finanzen - 20.02.2020 (SB)


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IWF empfiehlt Schuldenschnitt für Argentinien

Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht davon aus, daß Argentinien seine Schulden nicht mehr tilgen kann. Deshalb empfiehlt der IWF den Investoren einen Schuldenschnitt in bedeutendem Umfang. Die Schulden des südamerikanischen Landes belaufen sich auf fast 90 Prozent seiner Wirtschaftsleistung. Allein die privaten Gläubiger halten Titel von Südamerikas zweitgrößter Volkswirtschaft im Umfang von rund 113 Milliarden US-Dollar. Zudem hat der IWF der konservativen Regierung von Präsident Mauricio Macri 57 Milliarden US-Dollar geliehen. Angesichts eines fallenden Wechselkurses der Landeswährung Peso und einer steigender Zinslast ist das laut IWF für Argentinien wirtschaftlich und politisch nicht mehr tragbar, ohne die Regierungsausgaben drastisch zurückzufahren. Am Kapitalmarkt erhält die seit Dezember 2019 amtierende Linksregierung von Präsident Alberto Fernández und seiner Stellvertreterin Christina Kirchner keinen Kredit mehr. Beide fordern seit geraumer Zeit von privaten Gläubigern sowie dem IWF den Schuldenschnitt. In den Jahren nach 2001 haben die meisten privaten Gläubiger Argentiniens auf bis zu 70 Prozent ihrer Forderungen verzichtet.

20. Februar 2020


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