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WISSENSCHAFT/8329: Aus Forschung und Technik - 05.12.2019 (SB)


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Reizarmut kann Gehirn schrumpfen lassen

Raumfahrer und Arktisforscher aufgepaßt! Anhaltende Dunkelheit, hohe Minustemperaturen, eine begrenzte Zahl an Teilnehmern und Reizarmut kann deutliche Auswirkungen auf das Gehirn haben. Eine Studie an Menschen, die sich 14 Monate auf der Neumayer-Station III aufhielten, zeigte laut dpa Verkleinerungen in Teilbereichen des Hippocampus, die für Gedächtnis und räumliches Denken zuständig sind. Was genau die Veränderungen auslöst, ist unklar. Forscher um Alexander Stahn von der Charité-Universitätsmedizin Berlin hatte per MRT strukturelle Hirn-Aufnahmen vor und nach der Expedition gemacht, Blutproben der einbezogenen fünf Männer und vier Frauen analysiert und sie regelmäßig kognitiven Tests unterzogen. Es zeigte sich, daß neben dem Rückgang von Hirngewebe auch die Lernfähigkeit zurückging. Von den Teilnehmern der Studie waren keine Veränderungen festgestellt worden. Zuvor waren ähnliche Hirnveränderungen schon bei Raumfahrern nachgewiesen worden, die auch ein halbes Jahr nach der Rückkehr von Langzeit-Missionen noch vorhanden waren.

5. Dezember 2019


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