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WISSENSCHAFT/8497: Aus Forschung und Technik - 23.05.2020 (SB)


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Google und Apple geben Schnittstellen frei

Es ist soweit. Der Gläserne Mensch kann Wirklichkeit werden. Wie das Deutsche Ärzteblatt berichtete, haben Google und Apple ihre Smartphone-Schnittstellen offiziell verfügbar gemacht. Damit können Gesundheitsbehörden ab sofort Corona-Warn-Apps veröffentlichen, die mit iPhones und Android-Smartphones zusammenspielen. Wie bereits angekündigt, wird dann pro Land eine App auf die Schnittstelle zugreifen können, um einen Flickenteppich aus verschiedenen Anwendungen zu verhindern. Bisher wurde der Zugang dazu 22 Ländern zugesagt. Experten erwarten aber, daß in den kommenden Wochen weitere hinzukommen. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sollen die Apps erfassen, welche Smartphones einander für eine bestimmte Frist nahegekommen sind. Sie sollen dann Nutzer informieren, wenn sich herausstellt, daß sie sich neben infizierten Personen aufhielten. Auch wenn Kryptoschlüssel, die sich alle 10 bis 20 Minuten ändern, verhindern sollen, daß über die App personalisierte Daten gesammelt werden, sind nicht wenige Datenschützer alarmiert, daß unter anderem kurzfristig über das Für und Wider von Quarantäne-Funktionen (ob ein Infizierter analog einer elektronischen Fußfessel sich auch wirklich in häuslicher Quarantäne aufhält) diskutiert wurde. Denn dies geht nicht, wenn seine Daten anonymisiert sind.

23. Mai 2020


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