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MELDUNG/008: Large Hadron Collider - Herausforderung für das Grid Computing Centre Karlsruhe (idw)


Karlsruher Institut für Technologie - 30.11.2009

Spannende Zukunft


Nach gut einjähriger Reparatur ist der größte Teilchenbeschleuniger der Welt, der Large Hadron Collider (LHC) am Europäischen Forschungszentrum CERN, wieder betriebsbereit. Den Wissenschaftlern des CERN gelang es vergangenen Freitag erstmals, zwei Protonenstrahlen in entgegengesetzter Richtung durch den LHC zu schicken. Die Wiederinbetriebnahme stellt auch das am Steinbuch Centre for Computing (SCC) angesiedelte Grid Computing Centre Karlsruhe (GridKa) vor neue Herausforderungen.

Um die riesigen Datenmengen des Teilchenbeschleunigers verarbeiten und auswerten zu können, haben mehrere tausend Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 50 Nationen ein globales Netz von Computern geknüpft. Einer der elf weltweiten Hauptknotenpunkte ist das Grid Computing Centre Karlsruhe (GridKa) am Steinbuch Centre for Computing (SCC).

"Am CERN erwartet man ein Datenaufkommen von etwa 16 Petabyte pro Jahr", erklärt Dr. Holger Marten, Leiter der SCC-Abteilung Verteilte Systeme und Grid. Ein Petabyte sind eine Billiarde Byte - diese Datenmenge entspricht etwa 1,4 Millionen CDs. Für solche Datenmengen sind enorme Computerkapazitäten erforderlich - das GridKa als einer der Hauptknotenpunkte der weltweiten Grid-Infrastruktur stellt einen wesentlichen Teil zur Verfügung. Am SCC stehen mittlerweile über 8600 Hauptprozessor-Kerne sowie Festplatten und Bänder mit einer Gesamtkapazität von circa 14 Petabyte für die Auswertung und Analyse der LHC-Experimente bereit. "Mit dem Neustart blicken wir in eine spannende Zukunft - der Betrieb von GridKa sowie der gesamten, europäischen und weltweiten Grid-Infrastruktur findet nun unter echten Bedingungen statt", sagt Holger Marten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass alles bisherige nur Probebetrieb war. Detektordaten aus Ereignissen der Höhenstrahlung, sogenannte "Cosmics", werten die Karlsruher Wissenschaftler schon seit einem Jahr aus. Innerhalb der internationalen Grid-Infrastruktur verarbeiten derzeit mehr als 200 Virtuelle Organisationen zwischen 300.000 und 400.000 Jobs pro Tag.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und staatliche Einrichtung des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verbindet die Aufgaben Forschung - Lehre - Innovation in einem Wissensdreieck.

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Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution1173


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Karlsruher Institut für Technologie, Dr. Elisabeth Zuber-Knost,
30.11.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Dezember 2009