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MELDUNG/159: Gaza entwickelt sein erstes Auto mit Solarantrieb (Pressenza)


Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin

Gaza entwickelt sein erstes Auto mit Solarantrieb

Von Antonietta Chiodo, 21. August 2016


Am 16. August wurde der Öffentlichkeit im Gazastreifen eine wichtige Entwicklung vorgestellt, der Prototyp eines Automobils, das komplett durch Solarenergie angetrieben wird. Zwei junge Studenten der Technologiewissenschaften, Jamal Mikaty und Khaled Bardawil, haben Armut und stark eingeschränkte Möglichkeiten in die Gelegenheit umgewandelt, saubere umweltfreundliche Energien zu nutzen.

Das Gefährt besitzt zwei Türen sowie ein Dach, das komplett aus Solarzellen besteht. Diese wandeln Sonnenlicht in Energie um, die dann in einen kleinen elektrischen Motor eingespeist wird. Jamal Mikaty präsentiert dem Publikum das Ergebnis langer Recherchen: "Wir haben versucht, zwei fundamentale Ziele zu erreichen. Das erste war, einen wissenschaftlichen Sprung zu machen und zu beweisen, dass auch wir wichtige Ergebnisse erzielen können, so wie man es auch in anderen Ländern geschafft hat. Das zweite war, mehr Autonomie für die palästinensische Bevölkerung zu erzielen, um nicht mehr von Treibstoffimporten aus Israel abhängig zu sein."

Bis jetzt erreicht das Elektromobil eine Geschwindigkeit von 30 km/h, aber die Studenten bekräftigten, das dies nur der erste Schritt zu einer weitaus signifikanteren Entwicklung hin sei. Sie sind mit dem bisherigen Ergebnis sehr zufrieden und hoffen nun auf einen Sponsor, der die zukünftige Produktion unterstützt. Durch das Abkommen von Oslo wurde in der Tat eine totale Kontrolle der Treibstoffverkäufe an die palästinensische Bevölkerung durch den israelischen Staat festgelegt, was zu immer weiter steigenden Treibstoffpreisen führt.

Professor Mazen Abu Amer, der an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften in al-Azhar lehrt, erklärte, dass seine Universität das Projekt weiterhin unterstützen werde, in der Hoffnung, dass sich andere Länder für den Kauf des Elektroautos interessieren und somit auch die Lebensbedingungen in Gaza verbessert werden können.


Übersetzung aus dem Italienischen von Evelyn Rottengatter


Der Text steht unter der Lizenz Creative Commons 4.0
http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

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Quelle:
Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin
Johanna Heuveling
E-Mail: johanna.heuveling@pressenza.com
Internet: www.pressenza.com/de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. August 2016

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