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RAUMFAHRT/808: Roboter - Software für außerirdische Einsätze wird entwickelt (idw)


Universität Kassel - 21.04.2011

Uni Kassel und DFKI Robotics Innovation Center entwickeln Software für außerirdische Einsätze


Kassel/Bremen. Den Mond und Sonnensysteme von der Erde aus oder per Teleoperationen zu erforschen, ist nahezu unmöglich. Der Einsatz von Roboterteams stellt eine Lösung dar: Eine intelligente Software soll Robotern dabei helfen, andere Planeten eigenständig erkunden zu können. Ein solches Planungssystem entwickeln Wissenschaftler des Fachgebiets Verteilte Systeme der Universität Kassel gemeinsam mit Forschern des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), Robotics Innovation Center in Bremen.

Im Projekt IMPERA erarbeitet das Team um den Kasseler Professor Kurt Geihs und den Bremer Professor Frank Kirchner Strategien zur Missions- und Aufgabenplanung. IMPERA wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit 1,5 Mio. Euro gefördert und ist auf eine Laufzeit von drei Jahren angelegt. Ziel ist es, Roboter durch Planungsalgorithmen koordiniert und autonom als Team handeln zu lassen. Um auf fernen Planeten Bodenproben zu entnehmen, eine Infrastruktur zur Energieversorgung oder eine Basisstation für die Kommunikation zur Erde aufzubauen, sollen sich die Roboter ergänzen und verständigen.

So kann beispielsweise ein Roboter mit einem Sonnensegel ausgestattet sein, um die anderen Systeme mit Sonnenenergie zu versorgen; ein anderer kann Lasten tragen oder greifen. Dabei müssen die Systeme mit knappen Ressourcen an Energie, Zeit und Platz auskommen können.

In Simulationen entwerfen und prüfen die Wissenschaftler Verhaltensstrategien für die Roboter. In einem zweiten Schritt wird die Software an Robotern getestet - zunächst auf der Erde.

IMPERA wird gefördert von der Raumfahrt-Agentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.


Über das Robotics Innovation Center:
Das Robotics Innovation Center entwickelt mobile Robotersysteme, die an Land, zu Wasser, in der Luft oder im Weltraum komplexe Aufgaben lösen können. Das Design der Systeme orientiert sich oft an Vorbildern aus der Natur: Vier-, sechs-, oder achtbeinige Kletter- und Laufroboter, schlangenförmige Unterwasserfahrzeuge und zweiarmige Transportroboter ahmen evolutionär bewährte Bewegungsmuster nach. Diese verbinden sie mit den Vorteilen neuer Materialien.

Über das Fachgebiet Verteilte Systeme:
Das Fachgebiet wurde 2004 als Stiftungslehrstuhl der Deutsche Bank AG und der B. Braun Melsungen AG etabliert. Forschungsschwerpunkte sind autonome und adaptive Systeme. Dabei betrachtet das Fachgebiet sowohl mobile, ubiquitäre Anwendungen, die beispielsweise auf Smartphones Verwendung finden können, wie auch Teams von autonomen mobilen Robotern. Seit 2006 unterhält der Lehrstuhl ein Team von 6 Fußball spielenden Robotern, die an jährlichen Meisterschaften teilnehmen. (p)

Weitere Informationen unter:
www.dfki.de/robotik
www.vs.uni-kassel.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution45


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Kassel, Christine Mandel, 21.04.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. April 2011