Schattenblick →INFOPOOL →PANNWITZBLICK → PRESSE

BILDUNG/295: Deutsches Studentenwerk - Tipps und Informationen Nr. 9/2010 (IBS)


Deutsches Studentenwerk - Tipps und Informationen Nr. 9/2010

Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung (IBS)


Aus Hochschulen und Studentenwerken

1. Masterstudiengang Barrierefreiheit

Die Fachhochschule Frankfurt am Main (FH FFM) bietet für Bachelor-Absolventen und Absolventinnen aus den Bereichen Informatik/Ingenieurwissenschaften, Pflege/Sozialwissenschaften/Ergo- und Physiotherapie sowie Architektur einen Master für barrierefreie Systeme (BaSys) an. Der Studiengang ist als Verbund von drei fachspezifischen Mastern angelegt. Themen sind: barrierefreies Planen und Bauen, intelligente Systeme sowie Case Management für ein barrierefreies Leben. Die Studien- und Forschungsarbeit von BaSys zielt auf Entwicklungen, die Menschen mit Behinderung ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben in allen Lebensbereichen ermöglichen.

Informationen zum Studiengang finden Sie unter
http://www.fh-frankfurt.de/fachbereiche/uebergreifende_angebote/basys.html


2. Broschüre: Schulischer Vorbereitungsdienst und Lehramtsberuf mit Behinderung oder chronischer Krankheit

Das Dortmunder Zentrum Behinderung und Studium (DoBuS) hat eine Dokumentation über die im Jahr 2009 durchgeführte Veranstaltung "Schulischer Vorbereitungsdienst und Lehramtsberuf mit Behinderung oder chronischer Krankheit" herausgegeben. Die Broschüre richtet sich an behinderte und chronisch kranke Lehramts-Studierende und Studieninteressierte. Sie informiert über Rechtsansprüche und Nachteilsausgleiche, gibt einen Einblick in Bewerbungsverfahren, enthält Tipps und berichtet aus der schulischen Praxis einer sehbehinderten Lehramtsanwärterin und eines rollstuhlfahrenden Lehrers.

Die Broschüre als pdf-Datei finden Sie unter
http://www.dobus.uni-dortmund.de/cms/Medienpool/downloads/Lehramtstag_2009.pdf


3. Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz schließt Pflegedienst

Die Pflegeabteilung für Studierende in der Wohnanlage Ludwig-Thoma-Straße, Regensburg schließt zum Ende des Jahres. Ab Januar 2011 sollen ambulante Dienste die Pflege und Betreuung übernehmen. Betroffen von der Entscheidung sind sieben körperbehinderte Studierende, die sich nun selbst um die Organisation ihrer Pflege kümmern müssen. In der Pressemeldung des Studentenwerks heißt es, dass durch einen Rückgang der Belegung die Kosten der Pflegeabteilung nicht mehr gedeckt wurden.

Die entsprechende Pressemitteilung finden Sie unter
http://www.stwno.de/news_r/files/pflegeabteilung.pdf
ein Artikel zum Thema wurde auf folgender Seite veröffentlicht:
http://www.mittelbayerische.de


4. Auszeichnungen für den Geschäftsführer des SZS

Joachim Klaus, Geschäftsführer des Studienzentrums für Sehgeschädigte (SZS), wurden im Juli diesen Jahres gleich zwei Ehrungen zuteil. Anlässlich der Konferenz "IT and Disability" wurde Joachim Klaus mit dem "ICCHP Roland Wagner Award" für sein Engagement im SZS für Studierende mit Behinderung ausgezeichnet, eben dieses Engagement würdigte auch die "Seventh International Conference on Higher Education and Disability" mit dem "Myriam van Acker Award for Leadership in the Disability Community". Das Studienzentrum für Sehgeschädigte ist seit 1993 als feste Einrichtung der Universität Karlsruhe (TH) institutionalisiert.

Die Webseite des Instituts finden Sie unter http://www.szs.uni-karlsruhe.de/


*


Aus den Bundesländern

5. Baden-Württemberg fördert flexible Studienmodelle

In einem Pilotprojekt werden ab kommendem Wintersemester an 12 Hochschulen in Baden-Württemberg neue flexible Studienmodelle erprobt, darunter die Hochschulen Esslingen, Heidelberg, Heilbronn, Hohenheim, Karlsruhe, Nürtingen, Offenburg, Ulm, Stuttgart und Trossingen. Mit den flexiblen Studienmodellen wollen die Hochschulen verstärkt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Studierenden eingehen und so z.B. gute Rahmenbedingungen für Studierende mit Behinderung, junge Eltern, Studierende aus bildungsfernen Schichten und ausländische Studierende schaffen. Das Motto: Wer schnell studieren möchte, soll dies können, wer etwas mehr Zeit braucht, soll sie bekommen. Ausgeschrieben wurde das Programm ,,Studienmodelle individueller Geschwindigkeit" vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Es wird über 3 Jahre mit insgesamt 5 Mio. Euro gefördert.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Ministeriums:
http://mwk.baden-wuerttemberg.de/service/presse/pressemitteilungen
beim Informationsdienst Wissenschaft
http://idw-online.de/pages/de/news381075
sowie auf den Webseiten der einzelnen Hochschulen.


*


Aus Politik und Verwaltung

6. Prof. Theresia Degener in Un-Ausschuss gewählt

Die Professorin für Recht und Disabilitiy Studies, Theresia Degener wurde am 1. September in den Ausschuss der Vereinten Nationen für die Rechte von Menschen mit Behinderung gewählt. Theresia Degener hat die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen mitgestaltet und als Mitglied der deutschen Regierungsdelegation bei den Verhandlungen mit den Vereinten Nationen mitgewirkt. Der Ausschuss ist beim Hochkommissariat für Menschenrechte in Genf eingerichtet und prüft unter anderem die Berichte der Vertragsstaaten zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.

Quelle: http://www.bmas.de/portal/47702/2010__09__02__theresia__degener.html


7. Stellungnahme Baden-Württemberg zu einer Hochschule für Alle

Auf Antrag von Theresia Bauer und andere Abgeordneten der Grünen nahm das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg ausführlich Stellung zur Umsetzung von Chancengerechtigkeit für Studierende mit Behinderung oder chronischer Krankheit. Positiv zu bewerten ist die Aussage: es "ist [...] Aufgabe der Hochschulen, Benachteiligungen von Behinderten entgegenzuwirken. Es handelt sich um eine rechtliche Vorgabe, die für sämtliches Hochschulhandeln bindend ist. Dies findet auch für die gestuften Studiengänge ausreichende Berücksichtigung in den Studien- und Prüfungsordnungen. Das Wissenschaftsministerium prüft im Rahmen der Rechtsaufsicht gemäß §§ 67 Abs. 1, 68 LHG, ob der Schutz Behinderter im Einzelfall gewahrt ist."

Die vollständige Stellungnahme finden Sie als pdf-Datei unter
http://www.landtag-bw.de/WP14/Drucksachen/6000/14_6637_d.pdf


*


Urteile

Anspruch auf Gebärdensprachdolmetscher durchgesetzt

Das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen bestätigte in 2. Instanz, dass eine gehörlose Studierende für ihr Studium Anspruch auf Gebärdensprachdolmetscher hat, obwohl sie bereits über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügt. Der Landschaftsverband Rheinland hatte die Leistungen nicht bewilligt. Er beurteilte die Höherqualifikation nicht als "angemessen", da die Antragstellerin mit ihrem erlernten Beruf ihren Lebensunterhalt bestreiten könne. Mit einem Verweis auf das Benachteiligungsverbot des Grundgesetzes sah das Landessozialgericht in dieser Haltung eine unzulässige Benachteiligung behinderter Menschen. Kobinet berichtet, dass der Landschaftsverband Rheinland in seiner Beschwerdebegründung angekündigt hatte, die Entscheidung des LSG künftig berücksichtigen und seine Haltung danach ausrichten zu wollen.

Quelle: http://www.kobinet-nachrichten.org/cipp/kobinet/custom/pub/content,lang,1/oid,24784/ticket,g_a_s_t

Das Urteil finden Sie auf den Seiten des Landgerichts NRW unter
http://www.justiz.nrw.de/nrwe/sgs/lsg_nrw/j2010/L_20_SO_289_10_B_ERbeschluss20100813.html


*


Verschiedenes

9. Einstellungsvoraussetzung - Asperger Syndrom

Das Züricher IT-Unternehmen Asperger Informatik AG setzt auf die speziellen Fähigkeiten von Menschen mit Asperger Syndrom. Firmenphilosophie ist, dass in der Verschiedenartigkeit von Arbeitnehmern ein besonderes Potenzial liegt. Um dieses zu nutzen, schafft das Unternehmen Arbeitsbedingungen, die an die Bedürfnisse von Menschen mit Asperger Syndrom angepasst sind. Die Gründerin und Selbstbetroffene Susan Conza will so Arbeitsplätze für Menschen mit Autismus schaffen und ihnen den Weg zu einer ökonomischen Unabhängigkeit ebnen.

Einen Artikel zum Thema finden sie auf MyHandicap.de veröffentlicht:
http://www.myhandicap.de/asperger-informatik.html



10. Ein demokratisches Stipendium?

Als "jenseits der Eliteförderung" beschreibt der Verein absolventa e.V. das von ihm angebotene Demokratische Stipendium. Dahinter steht die Idee, eingereichte Projektanträge auf den Seiten des Vereins unter www.stipendium.de zu präsentieren und die Stipendienvergabe über eine Abstimmung im Internet entscheiden zu lassen. Die Fördersumme wird von Sponsoren aus der Wirtschaft bereitgestellt und unter den Bewerbern und Bewerberinnen mit den meisten Stimmen aufgeteilt. Mittels dieses Stipendiums will der Verein Bildungschancen auf breiter Basis erhöhen und Vielfalt in der Bildungslandschaft fördern.


11. Mentoring-Programm für Studentinnen mit und ohne Behinderung

Bis zum 15. September können sich Studentinnen mit und ohne Behinderung um die Teilnahme am Mentoring-Programm des Hildegardis-Vereins bewerben. Ziel des Programms ist es, die Studien- und Berufsperspektiven der Teilnehmerinnen zu verbessern, indem sie zwölf Monate lang von einer berufserfahrenen Mentorin oder einem berufserfahrenen Mentor begleitet werden. Gemeinsame Seminare bieten die Möglichkeit zum Austausch und zum Aufbau von Netzwerken.

Informationen zum Mentoring-Programm erhalten Sie unter http://www.mentoring-projekt.de


*


Termine

12. REHACARE International 2010

Termin: 06. - 09.10.2010
Ort: Düsseldorf
Veranstalter: Messe Düsseldorf GmbH
Zielgruppe: alle Interessierten, vor allem auch Behindertenorganisationen und Hochschulen

Die Rehacare bietet wie in den vergangenen Jahren einen internationalen Überblick über Neuheiten und Weiterentwicklungen im Bereich Rehabilitation und Pflege, Mobilitäts- und Alltagshilfen, Kommunikationstechnik, behindertengerechtes Wohnen u.a. Begleitet wird die Messe von Diskussionen und Workshops. In diesem Jahr lädt die Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e.V. (BAR) und der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe, unter dem Titel "UN-Behindertenrechtskonvention: Was können wir tun?" zu einem Workshop ein. Zudem planen die BAG Selbsthilfe und BVMed ein Hilfsmittelforum über die aktuelle und künftige Hilfsmittelversorgung durch die Gesetzliche Krankenversicherung.
Informationen zur Messe finden Sie unter http://www.rehacare.de/


13. Seminar zum Berufseinstieg für Studierende mit Behinderung und chronischen Erkrankungen

Termin: 5.11.2010 von 11-14 Uhr
Ort: FH Hannover Fakultät V, Blumhardtstr. 2
Veranstalter: ASTA FH Hannover und Projekt Barrierefreie HAWK
Zielgruppe: Studierende aller Hochschule aus Hannover, Hildesheim, Braunschweig und Göttingen

Wie gehe ich mit meiner Behinderung in den Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgesprächen um? Welche Möglichkeiten gibt es, Barrieren am zukünftigen Arbeitsplatz abzubauen? Wo kann ich oder mein zukünftiger Arbeitgeber Unterstützung erhalten? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Seminars. Zu Gast ist Reiner Schwarzbach von der Bundesagentur für Arbeit, der zu diesen Themen Auskunft geben wird.
Weitere Informationen zum Seminar und Anmeldung unter http://www.hawk-hhg.de/


*


Quelle:
Pressemitteilung vom 13.09.2010 - Tipps und Informationen Nr. 9/2010
Deutsches Studentenwerk
Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung (IBS)
Monbijouplatz 11, 10178 Berlin
Tel.: 030 / 29 77 27 -64, Fax: 030 / 29 77 27 -69
E-Mail: studium-behinderung@studentenwerke.de
Internet: www.studentenwerke/behinderung


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. September 2010