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MELDUNG/071: Behindertenrechtskonvention rückt Miteinander in den Mittelpunkt (Hubert Hüppe)


Pressemitteilung des Behindertenbeauftragten der Bundesregierung
Hubert Hüppe, Nr. 21/2010 - Berlin, 14. Juni 2010

Hubert Hüppe: Behindertenrechtskonvention rückt Miteinander von Menschen in vielen Staaten in den Mittelpunkt


"Mögen die Voraussetzungen in den unterschiedlichen Unterzeichnerstaaten der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen teilweise noch so unterschiedlich sein. Die Herausforderungen sind häufig identisch", zieht Hubert Hüppe, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, ein Fazit seines Gesprächs mit dem Vizepräsidenten Ecuadors, Lenin Moreno. In Ecuador habe man in den letzten Jahren eine "Revolution der Behinderung" erreicht, so der Vizepräsident. Er wies darauf hin, dass kürzlich Sanktionen gegen Großunternehmen in Ecuador verhängt wurden, die zu wenig Menschen mit Behinderungen eingestellt hatten. Menschen mit Behinderungen seien seit einigen Jahren sichtbarer an öffentlichen Orten. Zuvor wurden sie häufig in Hütten versteckt, weil Behinderung teilweise für eine "Strafe Gottes" gehalten wurde, machte Lenin Moreno gegenüber dem Beauftragten die Entwicklung Ecuadors deutlich.

Hubert Hüppe wies seinerseits darauf hin, dass man zwar von derartigen Zuständen in Deutschland weit entfernt sei, allerdings auch hierzulande noch eine Menge zu tun sei. Auch in Deutschland erlebten Menschen mit Behinderungen immer noch Ausgrenzung in unterschiedlichen Lebensbereichen, ob in der Schule, bei der Arbeit oder beim Wohnen. Ein großes Problem in Deutschland sei, so der Beauftrage, dass es zwar unterschiedlichste Unterstützungen gäbe, diese aber häufig nur in Sondereinrichtungen angeboten würden. Menschen mit und ohne Behinderungen lernten einander so nicht kennen. "Vorbehalte, die zu Ausgrenzung führen, sind die Folge dieses Systems", verdeutlicht der Beauftragte. Vizepräsident und Beauftragter waren sich einig, dass die Behindertenrechtskonvention in beiden Ländern noch einige Steine hin zu einem Mehr an Miteinander ins Rollen bringen wird.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 21/2010 - Berlin, 14. Juni 2010
des Behindertenbeauftragten der Bundesregierung
für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe
Mauerstraße 53, 10117 Berlin
Tel.: 03018 527-4637, Fax: 03018 527-1871
E-Mail: fragen@behindertenbeauftragter.de
Internet: www.behindertenbeauftragter.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juni 2010