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MELDUNG/255: horus aktuell 19/2012 - Bedenkliche Zahlen (DVBS)


DVBS - horus aktuell 19/2012

Bedenkliche Zahlen ...



Liebe Leserinnen und Leser!

Es ist Urlaubszeit, und die Abwesenheit vom Arbeitsplatz ist in diesen Tagen durch Reisen in sommerlichere Gefilde begründet. Krankheitsbedingte Fehlzeiten sind jedoch in immer zunehmenderem Maße auf psychische Erkrankungen zurückzuführen, wie in der nachfolgenden Pressemeldung zu lesen ist. Die starke Zunahme psychischer Erkrankungen ist alarmierend und bedenklich.

Psychische Erkrankungen von Arbeitnehmern sind inzwischen mit Abstand der Hauptgrund für eine Rente wegen Erwerbsminderung. Während bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vor allem bei körperlichen Gebrechen ein deutlicher Rückgang bei der Zahl der neubewilligten Erwerbsminderungs-Renten zu verzeichnen ist, gibt es wegen psychischer Erkrankungen seit 2006 einen erheblichen Anstieg. Das berichtete die Deutsche Rentenversicherung in Berlin. Bei fast 75 000 der 178 000 im vergangenem Jahr neu bewilligten Renten wegen Erwerbsminderung waren psychische Störungen der Grund. 2006 waren dies erst 55 000. Die Zahl der neuen Erwerbsminderungs-Renten wegen Skelett-, Muskel- und Bindegewebestörungen hat sich dagegen in den vergangenen zehn Jahren auf gut 25 000 fast halbiert. Knapp 20 000 Renten wegen Erwerbsminderung wurden 2011 wegen Herz- und Kreislauf-Erkrankungen bewilligt.

Die Leiterin des Bereichs Rehabilitation der Rentenversicherung, Marion Götz, führte die Zunahme der psychischen Erkrankungen nicht nur auf Stress am Arbeitsplatz zurück. Hinzu kämen häufig private Probleme und Mobilitätsschwierigkeiten, aber auch ein stärkeres öffentliches Bewusstsein für diese Erkrankungen und bessere Diagnose-Techniken zur Früherkennung. Bei Fällen, die man früher über einen längeren Zeitraum zum Beispiel wegen starker Rückenschmerzen behandelt habe, erkenne man heute häufiger psychische Erkrankungen als die eigentliche Ursache. So ist auch die Zahl der von der Rentenversicherung mitfinanzierten Klinikaufenthalte zur Rehabilitation bei psychischen Erkrankungen im vergangenem Jahr auf über 130 000 gestiegen. Fünf Jahre zuvor waren dies erst 86 000. Eine Behandlung dauert im Schnitt 39 Tage.

Für Rehabilitation insgesamt wandte die Deutsche Rentenversicherung 2011 rund 1,3 Milliarden Euro auf. Die Reha-Anträge der Versicherten nähmen zu, sagte Götz. "Der wachsende Bedarf könnte bald die vorhandenen Ressourcen überschreiten." Gleichwohl werde es "keine Reha-Bewilligung nach Kassenlage" geben, versicherte Götz. Unter anderem sollten Möglichkeiten der ambulanten Rehabilitation mit dem Ziel der Kostendämpfung noch stärker genutzt werden.

"Revue zum Blinden(un)wesen" jetzt auf CD

Noch ein Schmankerl aus den Reihen des DVBS zum Schluss: Ab sofort ist ein Audio-Mitschnitt der "Revue zum Blinden(un)wesen", die während der Selbsthilfetage im Mai in Marburg aufgeführt wurde, erhältlich. Die CD kann beim Textservice des DVBS bestellt werden und kostet 5 Euro. Bestellungen nehmen die Mitarbeiterinnen des Textservice per E-Mail entgegen:
mailto:textservice@dvbs-online.de

Bis zum nächsten Mal,
Ihre
Christina Muth
DVBS Öffentlichkeitsarbeit


Der Newsletter "horus aktuell" ist ein gemeinsamer Informationsdienst des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. (DVBS) und der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. (Blista).

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Redaktion:
Michael Herbst (V.i.S.d.P.), DVBS
Rudi Ullrich, Blista
Christina Muth, DVBS
Wilhelm Gerike, DVBS
Irmgard Behrens, Blista

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Quelle:
Newsletter "horus aktuell" 19/2012 vom 18.07.2012
http://www.dvbs-online.de/nl500.htm
DVBS - Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Juli 2012