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PROJEKT/635: Menschen mit geistiger Behinderung engagieren sich im Naturschutz (Lebenshilfe)


Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.
Pressemitteilung: 14.09.2010

Alle Hände voll zu tun für die Natur

Menschen mit geistiger Behinderung engagieren sich im Naturschutz


In seiner siebten Themenwoche vom 16. bis 25. September ruft das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement BBE wieder dazu auf, mit vielen Aktionen und Veranstaltungen vor Ort die Vielfalt und die gesellschaftliche Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit zu zeigen. Dem kommen auch Menschen mit geistiger Behinderung gerne nach: diesmal nicht nur als Empfänger von Hilfe und Engagement, sondern als kompetente, verantwortungsvolle und selbstbewusste Bürger, die sich selbst für eine gute Sache einsetzen. Denn in verschiedenen "Nationalen Naturlandschaften", d.h. Natur- und Nationalparks oder Biosphärenreservaten im ganzen Bundesgebiet, werden sie Berghänge mähen und Streuobstwiesen pflegen, alte Bäume abräumen und Wanderwege instand setzen.

Die Aktionsreihe ist Teil eines Kooperationsprojekts, das die Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung gemeinsam mit EUROPARC Deutschland, dem Dachverband der Nationalen Naturlandschaften, im Frühjahr 2009 startete: Auf Anregung der beiden Verbände gründeten sich lokale Partnerschaften zwischen Lebenshilfe-Einrichtungen und den Parks in ihrer Nähe, um interessierten Menschen mit geistiger Behinderung die Teilnahme an freiwilligen Arbeits-Einsätzen zu ermöglichen. Von Anfang an stand dabei der Integrationsgedanke im Vordergrund, doch ebenso die Einsicht, dass für einen wirkungsvollen Naturschutz das Engagement aller Bürgerinnen und Bürger gefragt ist, ob behindert oder nicht.

Mittlerweile sind 15 Standorte an der Zusammenarbeit beteiligt, mit einzelnen Aktionstagen, aber auch mit regelmäßigen Einsätzen oder sogar Tier- oder Wege-Patenschaften. Das Engagement der Freiwilligen aus den Lebenshilfen ist zum Bestandteil der Arbeit in den Schutzgebieten geworden: "Menschen mit und Menschen ohne Behinderungen, die sich gemeinsam für den Natur- und Umweltschutz einsetzen - das wird dank der Zusammenarbeit mit den Lebenshilfe-Einrichtungen allmählich zu einer Selbstverständlichkeit in den Nationalen Naturlandschaften", freut sich Guido Puhlmann, Vorstandsvorsitzender von EUROPARC Deutschland. Auch Lebenshilfe-Bundesgeschäftsführer Ulrich Bauch betont den Wert dieser Selbstverständlichkeit. Für ihn ist das Projekt ein Schritt in Richtung einer "inklusiven Gesellschaft, in der Menschen mit Behinderung ohne Umstände die Unterstützung bekommen, die sie benötigen, andererseits aber ihr Beitrag für die Gesellschaft ebenso umstandslos respektiert und angenommen wird".


Einsatz-Termine in der Woche des bürgerschaftlichen Engagements:

17.9.:
Lebenshilfe Fulda-Hünfeld im Biosphärenreservat Rhön (Hessen); Lebenshilfe Uckermark/Angermünde im Biosphärenreservat Schorfheide/Chorin und Nationalpark Unteres Odertal

17.-23.9.:
Lebenshilfe-Werk Waldeck-Frankenberg im Nationalpark Kellerwald-Edersee

20.9.:
Lebenshilfe Northeim im Nationalpark Harz/Niedersachsen; Lebenshilfe Meiningen im Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald

21.9.:
Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital im Nationalpark Sächsische Schweiz

22.9.:
Lebenshilfswerk Waren im Müritz-Nationalpark; Lebenshilfe Wernigerode und Nationalpark Harz/Sachsen-Anhalt auf dem Umweltmarkt

23.9.:
Lebenshilfe Dessau im Biosphärenreservat Mittelelbe

Weitere Beteiligte mit Aktionen zu anderen Terminen:

Lebenshilfe Berlin im Naturpark Barnim; Lebenshilfe Saarpfalz im Biosphärenreservat Bliesgau; Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück im Naturpark TERRA.vita; Lebenshilfe Regen im Nationalpark Bayerischer Wald; Lebenshilfe Rhön-Grabfeld im Biosphärenreservat Rhön (Bayern); Lebenshilfe Erfurt im Nationalpark Hainich

Pünktlich zum Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011 haben die Projektbeteiligten ähnliche Ideen und Initiativen im europäischen Ausland ausfindig gemacht. So unterhält die niederländische Behindertenhilfsorganisation NOVO eine Kooperation mit der staatlichen Forstbehörde Staatsbosbeheer: NOVO-Mitarbeiter mit geistiger Behinderung pflegen den Kloosterbos in Ter Apel bei Groningen. Wegen des großen Erfolgs - für den Wald und für die Engagierten - wurden dort bereits vergleichbare Projekte in anderen Waldstücken gegründet. Und im britischen North York Moors National Park sind Volunteers mit Behinderung bereits seit fast zehn Jahren "selbstverständlich".


Weitere Informationen
http://www.lebenshilfe.de/wDeutsch/aus_fachlicher_sicht/artikel/Naturschutz-Engagement.php?listLink=1


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Quelle:
Pressemitteilung: 14.09.2010
Herausgeber: Bundesvereinigung Lebenshilfe
für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.
Leipziger Platz 15, 10117 Berlin
Peer Brocke, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 030 / 20 64 11 -140, Fax: 030 / 20 64 11 -240
E-Mail: presse@lebenshilfe.de
Internet: www.lebenshilfe.de; www.lebenshilfe-aktiv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. September 2011