Universität Bielefeld - 12.08.2019
Werkstätten in Bewegung gebracht
Projekt zu Gesundheitsförderung in Werkstätten für behinderte Menschen
Krankheiten vorbeugen und die Gesundheit stärken, damit sozial benachteiligte Menschen die gleichen gesundheitlichen Chancen haben wie alle anderen: So sieht es das 2015 bundesweit in Kraft getretene Präventionsgesetz vor. Wie können Menschen, die in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) arbeiten, gezielt im Sinne ihrer Gesundheit gefördert werden? Dazu forscht ein Team von Gesundheitswissenschaftlerinnen und Gesundheitswissenschaftlern der Universität Bielefeld im Projekt "Wir bewegen Werkstätten" gemeinsam mit den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.
Das Projekt wird vom Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) gefördert. Im Rahmen des Angebots "Gesunde Lebenswelten" setzen die Ersatzkassen gemeinsam bundesweit Präventionsprojekte um.
In der ersten Projektphase befragten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Menschen mit und ohne Behinderung, die in zwei Bielefelder Werkstätten arbeiten. Das Team forscht zu drei Bereichen des Arbeitsalltags, in denen sich die Befragten gesundheitlich beeinträchtigt fühlen. "Ihnen fehlen Angebote und Hilfestellungen im Sinne von gesunder Ernährung, Bewegung und Möglichkeiten zum Stressabbau", sagt Jennifer Linnemann, die gemeinsam mit Adam Arhelger, Stefanie Gillitzer und Mareike Rüweler und unter der Leitung von Professorin Dr. Claudia Hornberg im Team der Universität Bielefeld forscht.
"Ausgehend von diesen drei Handlungsfeldern konzipieren wir zurzeit Angebote gemeinsam mit und für die Beschäftigten. So stellen wir sicher, uns konsequent an den Bedürfnissen der Beschäftigten zu orientieren", erklärt Adam Arhelger. "Entscheidend bei unserer Forschung ist auch die fortlaufende Bewertung und Überarbeitung der Angebote. Nur so können wir testen, ob unsere Maßnahmen angenommen werden und wirken", sagt Stefanie Gillitzer.
Drei Beispiele zeigen, wie die Bielefelder Gesundheitswissenschaftlerinnen und Gesundheitswissenschaftler die Gesundheit der Beschäftigten und Mitarbeitenden in den WfbM fördern:
"Das Projekt hat mich sofort überzeugt. Es sorgt für Bewegung im Arbeitsalltag, das tut uns allen gut und baut Stress ab. Wir erreichen mit dem Projekt Mitarbeitende mit und ohne Behinderung; mehr Inklusion geht nicht. Und durch die Kooperation mit der Universität Bielefeld erhalten wir frische Impulse und hilfreiche Anregungen", sagt Martin Henke, Geschäftsführer des Stiftungsbereichs Arbeit und Berufliche Rehabilitation pro Werk der v. Bodelschwinghschen Stiftungen.
"Ein Projektziel ist zudem, die konkreten Maßnahmen für die Bielefelder Werkstätten für behinderte Menschen so weiterzuentwickeln, dass ein Leitfaden für Gesundheitsförderung und Prävention für Werkstätten generell entsteht. So sollen die Bielefelder Ergebnisse auch anderen Werkstätten zu Gute kommen", sagt Jennifer Linnemann.
Das Projekt "Wir bewegen Werkstätten" läuft über einen Zeitraum von insgesamt drei Jahren noch bis Ende 2020.
Weitere Informationen unter:
https://www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag7/projekt/werkstaetten.html
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution56
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Bielefeld, 12.08.2019
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 20. August 2019
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