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INNEN/2615: 20 Jahre nach Solingen - Das Problem heißt Rassismus, immer noch


Pressedienst von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 28. Mai 2013

20 Jahre nach Solingen: Das Problem heißt Rassismus - immer noch



Zum 20. Jahrestags des rechtsextremistischen Brandanschlags auf das Haus der Familie Genç in Solingen erklären Claudia Roth und Cem Özdemir, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

"Wir gedenken der Opfer, die vor 20 Jahren bei einem rechtsextremistischen Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç sterben mussten. Unsere herzlichste Anteilnahme gilt der Familie und Mevlüde Genç, die damals zwei Töchter, zwei Enkelinnen und eine Nichte verlor. Mit ihrem bewundernswertes Auftreten gegen Hass und Gewalt und ihrem Einsatz für ein friedliches Miteinander und gegen Rassismus ist sie uns allen ein Vorbild.

Die feigen Morde sind uns auch heute noch Mahnung, engagiert gegen Rechtsextremismus und Rassismus in unserer Gesellschaft vorzugehen. Doch auch 20 Jahre nach den Anschlägen in Solingen müssen wir feststellen, dass rechtsextreme Terroristen des NSU in Deutschland unerkannt und unbehelligt Menschen töten konnten. Dieses Totalversagen der Sicherheitsbehörden hat uns drastisch vor Augen geführt, dass Teile des Verfassungsschutzes und anderer Sicherheitsbehörden auf dem rechten Auge offenkundig blind waren.

Nach dem Brandanschlag in Solingen hat unsere Gesellschaft der Familie Genç versprochen, dass wir alles tun werden, damit sich so etwas nie wieder in unserem Land wiederholt. Wir haben allen Feinden der Demokratie und des Humanismus den Kampf erklärt. Nach den NSU-Morden sollten wir uns daran erinnern und dieses gesellschaftliche Versprechen erneuern - und wirklich alles tun, damit Rassismus, egal aus welche Ecke und welcher Couleur, in unserem Land tatsächlich keine Chance hat."

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Quelle:
Pressedienst vom 28. Mai 2013, Nr. 070/13
Bündnis 90/Die Grünen Bundesvorstand
Sigrid Wolff, Pressesprecherin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Mai 2013