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UMWELT/1596: Internationaler Tag zur Abschaffung der Tierversuche - Tierleid beenden


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 23. April 2016

Internationaler Tag zur Abschaffung der Tierversuche: Tierleid beenden


Zum internationalen Tag zur Abschaffung der Tierversuche erklären Kai Gehring, Sprecher für Hochschule, Wissenschaft und Forschung und Nicole Maisch, Sprecherin für Tierschutz- und Verbraucherpolitik:

Tierversuche sind grausam. Jährlich werden Versuche an 2,8 Millionen Tieren durchgeführt. Damit sind wir vom angekündigten Ziel der Bundesregierung, "Tierversuche komplett zu ersetzen", noch meilenweit entfernt, obwohl vielfach bereits Alternativverfahren existieren. Bei der Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie hat die Bundesregierung ganz klar versagt. Anstatt sich international als Vorreiter bei der Anwendung und Weiterentwicklung von tierversuchsfreien Forschungsmethoden zu profilieren, legt die Bundesregierung den Behörden Steine in den Weg. Wir wollen, dass diese endlich die Möglichkeit bekommen, Versuchsvorhaben unabhängig und unparteiisch auf ihre Unerlässlichkeit und ethische Vertretbarkeit zu prüfen. So sieht dies auch die EU-Richtlinie vor.

Durch die mangelhafte Umsetzung wird außerdem vereitelt, dass extrem belastende Tierversuche nur noch vereinzelt durchgeführt werden dürfen. Moderne Alternativmethoden können oft genauere Ergebnisse erzielen als Tierversuche. Wenn Politik und Technologieentwicklung Hand in Hand gehen, wie im Fall des EU-weiten Tierversuchsverbots für Kosmetikprodukte, kann der stärkere Einsatz von Alternativen gelingen. Dies muss auch für andere Bereiche gelten. Dass nach wie vor völlig legal Tierversuche für Antifaltenmittel oder Putzmittel gemacht werden, ist skandalös.

Wir fordern von der Bundesregierung, das Tierschutzgesetz und die Tierschutz-Versuchstierverordnung zügig zu überarbeiten und die Hochschulen dabei zu unterstützen, Alternativverfahren zu entwickeln und anzuwenden.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 23. April 2016
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. April 2016

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