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RECHT/667: Bund unterstützt die schnelle Aufklärung über Herkunft der Münchner Kunstwerke


Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 12. November 2013

Bund unterstützt die schnelle Aufklärung über Herkunft der Münchner Kunstwerke

Bundesregierung nimmt nationale und internationale Forderungen ernst



Der Bund und der Freistaat Bayern haben eine Expertengruppe eingesetzt, um die Herkunft der sichergestellten Kunstwerke beim sogenannten "Schwabinger Kunstfund" schnell zu klären. Außerdem hat man begonnen, erste Bilder im Internet zu veröffentlichen. Dazu erklärt Michael Kretschmer, Stellvertretender Vorsitzender für Kunst, Kultur und Medien der CDU/CSU-Bundestagsfraktion:

"Wir begrüßen es, dass die Bundesregierung die nationalen und internationalen Forderungen nach schneller Aufklärung und Transparenz im Zusammenhang mit dem Fund der Kunstwerke in München, sehr ernst nimmt und alles unternimmt, um eine rasche und sachgerechte Klärung vorzunehmen.

In einem Treffen von Vertretern der Bundesregierung, der bayerischen Staatsregierung und der ermittelnden Staatsanwaltschaft wurde vergangenen Freitag vereinbart, dass der Beauftragte für Kultur und Medien (BKM), Staatsminister Bernd Neumann, und das Bundesfinanzministerium zusammen mit den bayerischen Behörden die Herkunftsrecherche zu Kunstwerken aus der Sammlung von Cornelius Gurlitt zügig voranbringen. Dies ist gerade auch mit Blick auf Fragen der Restitution, d.h. der Rückgabe von NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kunstwerken unabdingbar. Denn es muss angenommen werden, dass sich unter den beschlagnahmten Zeichnungen, Grafiken und Gemälden auch Werke befinden, die als NS-Raubkunst gelten müssen.

Die hierzu zwischen Bund und Bayern vereinbarte Taskforce von Expertinnen und Experten für Herkunfts- bzw. Provenienzrecherche wird die Identifizierung der Kunstwerke entscheidend beschleunigen.

Werke mit unklarer Erwerbsgeschichte werden - soweit es das laufende Ermittlungsverfahren zulässt - umgehend veröffentlicht. Noch heute werden in einem ersten Schritt 25 Werke mit entsprechenden dringenden Verdachtsmomenten auf NS-verfolgungsbedingten Entziehungshintergrund auf der Plattform www.lostart.de der Koordinierungsstelle Magdeburg eingestellt.

In diesem Zusammenhang möchten wir auch auf das langjährige Engagement des Bundes im Bereich der Provenienzrecherche hinweisen. Seit 2008 stellt der BKM jährlich eine Million Euro für die dezentrale Provenienzrecherche in staatlichen Kulturinstitutionen zur Verfügung, die durch die Arbeitsstelle für Provenienzforschung (AfP) in einem Antragsverfahren vergeben werden. Ab 2012 wurden die Mittel im Haushalt von Kulturstaatsminister Bernd Neumann auf zwei Millionen jährlich verdoppelt.

Um den Anspruch bei der Restitution NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes gerecht zu werden, wollen wir die Mittel für die Provenienzforschung verstärken."

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. November 2013