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SOZIALES/1477: Kultur und Medien verbinden Menschen mit und ohne Behinderungen


Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 27. September 2012

Kultur und Medien verbinden Menschen mit und ohne Behinderungen

"Universelles Designs" bei allen Entscheidungen berücksichtigen



Der Deutsche Bundestag debattiert am heutigen Donnerstag über den gleichberechtigten Zugang von Menschen mit Behinderung zu Kultur und Medien. Dazu erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Kultur und Medien, Wolfgang Börnsen (Bönstrup), und die Behindertenbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Michalk:

"Kultur ist ein hohes Gut, die unsere Persönlichkeit prägt und uns mit anderen zusammen bringt. Auch Menschen mit Behinderung sind die Teilhabe am kulturellen Leben und der Zugang zu den Medien, wie Fernsehen oder Internet, ein Grundbedürfnis. Sie wollen genau das tun können, was für alle anderen auch ganz selbstverständlich ist: ins Kino gehen, trotz Rollstuhl eine Ausstellung oder ein Theaterstück besuchen, eine Sendung im Fernsehen anschauen, auch wenn sie gehörlos sind, oder im Internet surfen, auch wenn sie blind sind.

Nicht die körperliche Einschränkung hindert Menschen mit Behinderung daran, all dies zu tun, sondern die vielen kleinen und großen Barrieren im Alltag, die ihnen immer wieder im Weg sind. Daher ist es für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ein zentrales Anliegen, dass das Prinzip des "universellen Designs" bei allen Entscheidungen berücksichtigt wird: Alles muss so aufbereitet, konstruiert, gebaut sein, dass es von allen Menschen ohne zusätzliche Hilfsmittel genutzt werden kann.

Seit der Nationale Aktionsplan für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland auf dem Weg ist, hat sich eine breite gesellschaftliche Diskussion entwickelt. Die Erkenntnis bei vielen wächst, dass umfassende Barrierefreiheit unser aller Leben erleichtert. Wer heute Kultur anbietet, wird künftig an alle denken müssen. In unserer älter werdenden Gesellschaft sind Menschen mit Behinderung eine wichtige Kundengruppe. Bereits heute leben 7,3 Millionen Menschen mit Behinderung nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamts in Deutschland. 1,3 Millionen Menschen meiden z. B. das Kino, weil ihre Augen und Ohren schwächer geworden sind. Dies haben auch einige Fernsehmacher erkannt. Sie schaffen schon heute immer neue Angebote, um auch Zuschauer mit Behinderung für ihr Programm zu gewinnen.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt, dass die Bundesregierung bereits reagiert hat: Im Referentenentwurf für die Novelle des Filmförderungsgesetzes werden barrierefreie Filmfassungen zu einem verbindlichen Förderkriterium und die barrierefreie Umrüstung von Kinosälen wird begünstigt. Bislang sind nur etwa ein Prozent der Kinosäle und der Filme barrierefrei ausgestattet.

Wir sind bereits auf einem guten Weg, doch noch viel mehr barrierefreie Angebote müssen folgen. Erst wenn wir es schaffen, das kulturelle Leben in unserer Gesellschaft mit und ohne Behinderung gemeinsam zu gestalten, bilden wir eine echte Kulturgemeinschaft, die wir für unser Land wollen."

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Quelle:
CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. September 2012