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WIRTSCHAFT/2135: Deutsche Rohstoff-Allianz notwendig, aber überfällig


Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 31. Januar 2012

Deutsche Rohstoff-Allianz notwendig, aber überfällig

Europäische Aktivitäten müssen gebündelt werden


Die Deutsche Industrie hat angesichts der drohenden Rohstofflücke eine "Allianz zur Rohstoffsicherung" gegründet. Die Vereinigung, an der unter anderem BASF, Bayer, Bosch und Thyssen-Krupp beteiligt sind, will eine international tätige Rohstoffgesellschaft aufbauen, um an günstige Rohstoffe zu kommen. Dazu erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Joachim Pfeiffer:

"Die ?Allianz zur Rohstoffsicherung? der deutschen Industrie ist zu begrüßen. Es ist ein längst überfälliger erster Schritt in die richtige Richtung, der aber noch nicht ausreicht. Noch vor 20 Jahren agierten deutsche Unternehmen als globale Spieler im Rohstoffbereich. Es gab große Rohstoffhandels- und Rohstoffgewinnungsgesellschaften, die Weltmarktführer waren. Ganze Branchen wie beispielsweise die Stahlindustrie hatten umfangreiche Beteiligungen an Rohstoffvorkommen.

Die Aktivitäten in diesem Bereich aufzugeben, war aus heutiger Sicht kurzsichtig und eine kollektive Fehlentscheidung der deutschen Wirtschaft. Der direkte, strategische Zugriff auf wichtige Rohstoffe sowie das damit verbundene Know-how gingen verloren. Die vertikale Wertschöpfungskette wurde durchtrennt. Dies rächt sich jetzt.

Die Rohstofffrage stellt sich dringender denn je. Unser Land zählt zu den größten Rohstoffkonsumenten der Welt. Allein im Jahr 2010 hat Deutschland für fast 110 Milliarden Euro Rohstoffe importiert. China hat sich in einer Reihe von Entwicklungsländern einen fast exklusiven Zugang zu bestimmten Rohstoffen gesichert. Die große Nachfrage aufstrebender Volkswirtschaften, wie China und Indien, schlägt sich in den Rohstoffpreisen und in den Angebotsengpässen nieder. Es besteht also seit längerem dringender Handlungsbedarf.

Die Bundesregierung unterstützt die Wirtschaft bereits mit Rohstoffpartnerschaften und der Rohstoffstrategie. Eine langfristige, sichere Rohstoffversorgung kann die Politik aber nicht allein leisten. Es ist wichtig, dass sich die Wirtschaft auch selbst engagiert. Die ?Allianz zur Rohstoffsicherung? ist ein notwendiger Schritt, um die Kräfte zu bündeln. Das wird aber nicht ausreichen. Jetzt gilt es, diesen Weg konsequent weiterzugehen - national und insbesondere auch europäisch. Die deutsche Initiative könnte Nukleus für gebündelte europäische Aktivitäten auf diesem Feld sein. Das ist ein langer und nicht einfacher aber sicher lohnenswerter Prozess. Die christlich-liberale Koalition bietet dabei ihre Unterstützung an und ist jederzeit für Gespräche offen."


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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Februar 2012