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AGRAR/047: Industrielle Landwirtschaft ist kein Allheilmittel gegen globalen Hunger


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 11. Dezember 2012

Industrielle Landwirtschaft ist kein Allheilmittel gegen globalen Hunger



"Für die Hungernden in den ärmsten Ländern der Welt ist die Industrialisierung der Landwirtschaft Teil des Problems, nicht der Lösung. Wieder einmal setzt Entwicklungsminister Niebel mit der Fokussierung auf Agrarkonzerne und Gentechnik auf das falsche Pferd", erklärt Niema Movassat, Entwicklungspolitiker der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der heutigen Konferenz des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung "Ernährung sichern. Zukunft ernten!". Movassat weiter:

"Internationale Agrarkonzerne sind verantwortlich für großflächigen Landraub in Ländern des Südens. Häufig produzieren sie dort nur für den Export und die örtliche Bevölkerung muss weiter hungern. Es finden Vertreibungen von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern statt. Arbeitsplätze entstehen in der industriellen Landwirtschaft kaum oder nur in Form von schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen. Der großflächige Monokulturanbau bringt zahlreiche ökologische Probleme. Die - auch von Kofi Annan favorisierte - Gentechnik birgt unvorhersehbare Gefahren und führt langfristig nicht zu höheren Erträgen in der Landwirtschaft, sondern in den Konzernkassen von Monsanto und anderen Saatgutproduzenten. Sie macht Bäuerinnen und Bauern abhängig von internationalen Agrarkonzernen.

Die Bundesregierung hat die Macht, die Ernährungssicherheit für Millionen Menschen im globalen Süden real zu verbessern: Nahrungsmittelspekulation konsequent bekämpfen, Agrarexportsubventionen abschaffen, Importverbot für Agrokraftstoffe verhängen, Landraub verhindern und kleinbäuerliche Landwirtschaft stärken."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 11. Dezember 2012
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Dezember 2012