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AGRAR/050: Subventionierung der Billigfleisch-Industrie stoppen


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 9. Januar 2014

Karin Binder: Subventionierung der Billigfleisch-Industrie stoppen



"Dass Billigfleisch aus deutschen Landen zum Exportschlager geworden ist, hat erhebliche Nebenwirkungen, die uns am Ende teuer zu stehen kommen. Massentierhaltung ist klimaschädlich und belastet das Trinkwasser mit gesundheitsschädlichen Gülle-, Pestizid- und Hormonrückständen. Und die auf Export angelegte billige Massenproduktion von Fleisch ist nur möglich, weil die Unternehmen Dumpinglöhne zahlen", erklärt Karin Binder, Ernährungspolitikerin der Fraktion DIE LINKE, zum heute veröffentlichten "Fleischatlas 2014". Binder weiter:

"Arbeitskräfte in der Fleischbranche erhalten hierzulande bis zu 42 Prozent weniger Geld als ihre Kollegen in anderen EU-Staaten. Das zeigt eine Analyse des Thünen-Instituts vom Dezember 2013. Zudem werden in Deutschland überdurchschnittlich viele Leiharbeiter eingesetzt. da diese wegen des Fehlens eines gesetzlichen Mindestlohns mit Dumpinglöhnen abgespeist werden können.

Der Ruf Deutschlands als Billigschlachterei Europas hat inzwischen zu einer erheblichen Zunahme der Tiertransporte aus anderen Ländern. Schlachttiere werden allein für den Profit unter übelsten Bedingungen aus ganz Europa in die Bundesrepublik gekarrt. Das ist Tierquälerei.

Ich fordere Agrarminister Hans-Peter Friedrich (CSU) auf, die unsinnige Subventionspolitik für die Billigfleisch-Industrie zu stoppen. Eine Wende in der Agrarpolitik hin zu einer umweltschonenden und artgerechten Tierhaltung mit kurzen Transportwegen ist längst überfällig. CSU-Chef Horst Seehofer fordere ich auf, die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns für alle Beschäftigten nicht länger zu behindern. Die Erzeugung von Lebensmitteln darf nicht zu Lasten der Beschäftigten."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 9. Januar 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Januar 2014