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AGRAR/079: Für eine regionale, umweltverträgliche und soziale Land- und Ernährungswirtschaft


DIE LINKE - Presseerklärung vom 20. Januar 2017

Ein Umsteuern ist überlebenswichtig!


"Eine regionale, umweltverträgliche und soziale Land- und Ernährungswirtschaft muss her!", fordert Dr. Johanna Scheringer-Wright, Mitglied des Parteivorstandes der Partei DIE LINKE und Mitglied des Thüringer Landtages.

Die Entwicklung der Land- und Ernährungswirtschaft in Deutschland und der Europäischen Union geht weiter in die falsche Richtung. Anstelle auf gesunde Nahrungsnahrungsmittel für alle, Vielfalt, Umweltverträglichkeit und Sicherung der Arbeitsplätze im ländlichen Raum zu setzen, wird die Konzentration und das Wachstum in der Branche vorangetrieben. Als jüngste Beispiele sind hierfür das "Höfesterben" während der Milchkrise oder auch die Übernahme von Monsanto durch Bayer zu nennen.

Die Orientierung in der Landwirtschaft auf den kapitalistischen Markt führt immer wieder zu Überproduktion in den industrialisierten Ländern, die mit Agrarsubventionen auch noch angekurbelt wird. Um der Überproduktion her zu werden, werden die Produkte dann durch wiederum subventionierte Exporte in Schwellen- und sogenannte Entwicklungsländer abgesetzt. Mit diesen Exporten einher geht insbesondere der Import von Futtermitteln in die industrialisierten Länder.

Dieser ausbeuterische Zweiklang raubt den Bauern die Existenzgrundlage.

Damit ist Überproduktion auf der einen Seite bei gleichzeitigem Hunger, Unterernährung und Armut auf der anderen Seite programmiert.

Nutznießer dieser Entwicklung sind die Konzerne der Branche. Zur Zementierung ihrer Macht werden CETA, TTIP und viele andere Freihandelsabkommen weltweit durchgedrückt. Dies geschieht zum Schaden von Milliarden Menschen weltweit und auf Kosten des Klimas und der Umwelt.

Ein Umsteuern ist überlebenswichtig.

Da geht es zum ersten um eine Ökologisierung und Regionalisierung der landwirtschaftlichen Produktion. Die Tiere, die uns Milch und Fleisch liefern, müssen mit regional angebauten Futtermitteln gefüttert werden. Dadurch werden die klimaschädlichen Transporte vermieden und auch der Raubbau in Drittländern eingeschränkt, weil dort weniger Fläche für die Erzeugung von Eiweißfuttermittel für die Industrienationen verbraucht wird.

Zudem muss in den industrialisierten Ländern die Düngung und der chemische Pflanzenschutz reduziert werden. Wir müssen hin zu nachhaltigen Erträgen, die die Ernährung sichern aber gleichzeitig das Klima und die Umwelt schützen.

Dies ist nur möglich, wenn es eine Abkehr von der Exportorientierung der Land- und Ernährungswirtschaft gibt und einen Bruch mit dem kapitalistischen Wachstumszwang.

DIE LINKE ruft zur Teilnahme an der Demonstration "Wir haben es satt" auf. Die Demonstration findet am 21. Januar 2017 statt und startet um 12.00 Uhr am Potsdamer Platz in Berlin.

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Quelle:
Partei DIE LINKE - Pressemitteilung vom 20. Januar 2017
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Januar 2017

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