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ARBEIT/1290: Reine Arbeitskosten sagen wenig aus


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 26. März 2013

Reine Arbeitskosten sagen wenig aus



"Arbeit ist in Deutschland keineswegs zu teuer, auch wenn die Zahlen des Statistischen Bundesamtes dies suggerieren. Die Höhe der reinen Arbeitskosten ist wenig aussagekräftig. Entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung sind die Lohnstückkosten als Maß der Arbeitskosten im Verhältnis zur Produktivität. Hier liegt Deutschland weit unterhalb des EU-Durchschnitts. Von Anfang 2000 bis Mitte 2012 sind die Lohnstückkosten im Jahresmittel um lediglich knapp 0,7 Prozent und damit deutlich langsamer als im Euroraum mit einem Zuwachs von 1,8 Prozent", kommentiert Sabine Zimmermann die aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes zu den Arbeitskosten in Deutschland und der EU. Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Mit der Lohnzurückhaltung des letzten Jahrzehnts hat Deutschland Lohndumping betrieben und gehörig zu den Ungleichgewichten in der Eurozone beigetragen. Verantwortlich dafür ist der Vormarsch von prekärer Beschäftigung und Niedriglöhnen, die das Lohnniveau insgesamt nach unten gezogen haben. Es bleibt zu hoffen, dass es den Gewerkschaften in diesem Jahr gelingt, eine deutliche Steigerung der Reallöhne durchzusetzen. Dass entbindet die Politik jedoch nicht von der Aufgabe, Lohnbremsen wie Leiharbeit und Minijobs in reguläre Beschäftigung umzuwandeln und einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn einzuführen.

Besorgniserregend sind die geringen Lohnnebenkosten. Sie dokumentieren den dramatischen Abbau von Sozialleistungen."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 26. März 2013
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. März 2013