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GESUNDHEIT/702: Praxisgebühr - alle Zuzahlungen abschaffen


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 29. Oktober 2012

Alle Zuzahlungen abschaffen



"Die Praxisgebühr hat als Steuerungsinstrument versagt und soll weg - soweit sind sich fast alle einig. Jetzt ist es an der Zeit, auch die anderen Zuzahlungen abzuschaffen. Denn diese waren schon immer ausschließlich ein Instrument zur Belastung der Kranken zugunsten von Gesunden und Arbeitgebern und taugten noch nie als Steuerungsinstrument; daher müssen sie erst recht weg", kommentiert Harald Weinberg, Obmann der Fraktion DIE LINKE im Gesundheitsausschuss, den Vorschlag des Vorstandschefs der AOK Rheinland-Hamburg, neben der Praxisgebühr auch alle anderen Zuzahlungen auf den Prüfstand zu stellen. Weinberg weiter:

"Die Praxisgebühr ist unsozial, unsinnig und bürokratisch; andere Zuzahlungen sind teils noch unsozialer, unsinniger und bürokratischer. Wenn man beschließt, dass die Praxisgebühr weg soll, mit welchem Recht soll dann weiterhin in der Apotheke, im Krankenhaus und beim Physiotherapeuten zugezahlt werden? Es sind ärztliche Verordnungen oder Überweisungen. Nicht der Patient kann hier steuern, sondern der Arzt. Wenn laut ärztlicher Verordnung ein Medikament, ein Krankenhausaufenthalt oder eine Physiotherapie notwendig ist, ist es Unsinn, wenn der Patient einen Anreiz erhält, sich nicht an die ärztliche Verordnung zu halten. Wenn es unsinnige Verordnungen in größerem Maßstab geben sollte, dann müsste man bei dem steuern, der sie ausgibt, nicht bei dem, der sie befolgt."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 29. Oktober 2012
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Oktober 2012