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GESUNDHEIT/703: Patienten werden zu Verbrauchern degradiert


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 7. November 2012

Patienten werden zu Verbrauchern degradiert



"Die Bundesregierung zeigt wieder einmal, dass die Gesundheit der Menschen für sie hinter den wirtschaftlichen Interessen von Ärzten und Medizinprodukteherstellern rangiert. Patienten werden zu Verbrauchern gemacht, die auf einem ausufernden Markt mit individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) mehr oder minder allein gelassen werden", sagt Martina Bunge zur Vorstellung der IGES-Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Verbraucherschutz zu IGeL. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Es ist schon entlarvend genug, dass Leistungen, die in Arztpraxen an Patienten geleistet werden, von dieser Bundesregierung in die Zuständigkeit des Verbraucherministeriums geschoben werden. Die Studie spricht daher konsequent von Verbrauchern. Damit wird dem Anliegen dieser Regierung Rechnung getragen, Patienten zu Konsumenten und Kunden auf einem Gesundheitsmarkt zu machen, die man den Gegebenheiten des freien Marktes überlässt. Hier gilt, dass die Verkäufer ihre Waren lobpreisend anbieten und alle Tricks zum Verkauf nutzen und die Verbraucher sich informieren müssen. Für DIE LINKE sind Patienten aber keine Verbraucher, sondern Hilfesuchende, oftmals in prekären Situationen. Da reicht es nicht, mit dem Instrumentarium des Verbraucherschutzes zu handeln. Hier muss vielmehr eine Regierung ihrer sozialen Verantwortung für die Gesundheit der Bürger gerecht werden, indem sie klare gesetzliche Grenzen zieht."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 7. November 2012
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. November 2012