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MEDIEN/138: IOC katapultiert Sport aus der öffentlich-rechtlichen Grundversorgung heraus


Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 28. November 2016

IOC katapultiert Sport aus der öffentlich-rechtlichen Grundversorgung heraus


Die Verhandlungen zur Übertragung der Olympischen Spiele in ARD und ZDF sind gescheitert. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten werden die Wettkämpfe nicht mehr live übertragen. Die Sender sollen für die Übertragungs-Lizenzen der Winterspiele 2018 und der Sommerspiele 2020 100 Millionen Euro geboten haben. Das US-Unternehmen Discovery soll 150 Millionen Euro verlangt haben. Discovery hat die Übertragungsrechte für 1,3 Milliarden Euro vom IOC erworben. Harald Petzold, medienpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, begrüßt die Entscheidung von ARD und ZDF und kritisiert die Profitgier des IOC:

"ARD und ZDF sind ihren Beitragszahlerinnen und Beitragszahlern gegenüber zum wirtschaftlichen Umgang mit Beitragsgeldern verpflichtet. Von daher begrüße ich die Entscheidung, die Profitgier der Sport-Wirtschaft nicht mitzutragen. Mit der ausschließlichen Orientierung auf Gewinnmaximierung durch die Übertragungsrechte für Olympia und andere sportliche Großereignisse gehen die Verantwortlichen beim IOC einen gefährlichen Weg: Sie katapultieren den Sport aus der Grundversorgung durch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten heraus. Das ist ein Weg in die Sackgasse und wird den Frust von Millionen Menschen auf die öffentlichen Institutionen, auf die Politik und letzten Endes auch auf den Sport vergrößern und sie weiter in die Arme von Rechtspopulisten treiben, die sich derweil als 'Kämpfer gegen den Beitragszwang' feiern. Hier muss die Politik schleunigst korrigierend eingreifen und dafür sorgen, dass es bei einem öffentlich-rechtlichen Grundversorgungsauftrag, auch für den Sport, bleibt."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 28. November 2016
Deutscher Bundestag
Fraktion DIE LINKE.
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Telefon: 030/227 52800, Telefax: 030/227 56801
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Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. November 2016

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