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SOZIALES/1809: Urlaub wird mehr und mehr zum Luxus


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 2. Juli 2012

Urlaub wird mehr und mehr zum Luxus



"Die Sommerferien stehen vor der Tür und doch muss ein gutes Viertel der Bevölkerung zu Hause bleiben. Aufgrund ihrer finanziellen Lage können es sich immer mehr Menschen schlicht und einfach nicht mehr leisten, auch nur eine Woche lang in den Urlaub zu fahren", so Yvonne Ploetz, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der Antwort der Bundesregierung zur Reiseintensität der Bevölkerung aufgeschlüsselt nach ihrem Haushaltsnettoeinkommen. Danach konnte gut drei Viertel der Besserverdienenden (Haushaltsnettoeinkommen über 3.500 €) verreisen, während sich bei den Geringverdienenden (Haushaltsnettoeinkommen unter 1.000 €) lediglich jeder Fünfte einen Urlaub leisten konnte. Ploetz weiter:

"Ganz schlimm ist die Situation der Alleinerziehenden: Nicht einmal der Hälfte - die nun wirklich einen stressigen Alltag haben - ist es möglich mit den Kindern außerhalb der heimischen vier Wänden abzuschalten. Dabei bräuchten gerade diese Frauen und Männer dringend eine Form der Familienerholung um mal in Ruhe Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können. Urlaub ist kein Allgemeingut mehr, sondern es herrscht eine Art Zwei-Klassen-Gesellschaft im deutschen Tourismus.

Vor allem die Reiseintensität von Familien hat in den letzten Jahren enorm abgenommen. Familienurlaub wird offensichtlich immer mehr zum Luxus, den sich immer weniger Familien leisten können. Dies steht in einem engen Zusammenhang mit den ausufernden prekären Beschäftigungsverhältnissen - insbesondere bei Frauen - und der Streichung von Mitteln für Familienerholung in einer Reihe von Bundesländern in den letzten Jahren. Die Förderung von Familienreisen muss, neben dem Kampf gegen Hungerlöhne, zukünftig ein sozialer Schwerpunkt sein: Familienurlaube sowie Reisen von Alleinerziehender mit Kindern müssen weitaus stärker finanziell gefördert werden, als bisher."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 2. Juli 2012
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Juli 2012