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VERKEHR/362: Bahn verprellt ihre Kunden


Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 12. Dezember 2014

Sabine Leidig: Bahn verprellt ihre Kunden



"Mit dem Fahrplanwechsel verliert die Bahn ein weiteres Stück an Attraktivität für ihre Kunden. Neben den Fahrpreiserhöhungen im Nahverkehr, in dem 90 Prozent der Bahnreisenden unterwegs sind, signalisiert auch das schleichende Aus für die Nachtzüge, dass die Interessen der Bahnkunden im Konzern hintan stehen", kritisiert Sabine Leidig, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE anlässlich der von Protestaktionen begleiteten letzten Nachtzugfahrt von Berlin nach Paris, an der sie teilnahm. Leidig weiter:

"Das Reisen über Nacht stellt die einzige vernünftige Alternative zum Flugverkehr auf längeren Strecken durch Europa dar. Der Nachtzug ist nicht nur ökologisch um ein Vielfaches besser, sondern auch in Hinblick auf den Komfort. Für Menschen, die nicht fliegen können oder dürfen oder die viel Gepäck dabei haben, ist er zudem die einzige Möglichkeit für weite Reisen. Dass der Zug zwischen Berlin und Paris trotz hervorragender Auslastung laut DB defizitär ist, zeugt von der Phantasielosigkeit und dem kurzfristigen Denken des Unternehmens. Die DB sollte die Nachtzüge nicht schlechtrechnen, sondern ein neues, tragfähiges Konzept für den Betrieb entwickeln.

Das Selbstlob der DB AG, dass sie wenigstens dieses Jahr einmal nicht an der Preisspirale drehe, ist Augenwischerei: Tatsächlich erhöht sie die Preise im Nahverkehr um 1,9 Prozent. Seit 2003 sind die Preise im Nahverkehr um 41 und im Fernverkehr um 39 Prozent gestiegen, das ist eine doppelt so starke Preissteigerung wie die allgemeine Inflation. So wird die Bahn immer mehr zu einem Verkehrsmittel für Besserverdienende statt Rückgrat für die Mobilität aller Menschen im Lande zu sein. Die Politik muss dem Staatsunternehmen Deutsche Bahn endlich eine andere Richtung weisen - weg von der Profitorientierung und hin zum Gemeinwohl."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 12. Dezember 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Dezember 2014