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EUROPA/1203: Pro-EU-Koalition ergaunert sich "Wahlsieg"


Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 2. Dezember 2014

Sevim Dagdelen: Pro-EU-Koalition ergaunert sich "Wahlsieg"



Es ist schon reichlich zynisch, wenn Bundesaußenminister Steinmeier (SPD) den 'erfolgreichen Verlauf der Parlamentswahlen' in der Republik Moldau vom 30. November würdigt. Diese waren weder fair noch demokratisch. Stillschweigend geduldet vom Westen durfte sich die Pro-EU-Koalition durch die Heraufsetzung der 4-Prozent-Hürde auf 6 Prozent, dem Wahlausschluss der pro-russischen Partei 'Patria' und der systematischen und massiven Wahlbehinderung in den Auslandswahllokalen den Wahlsieg ergaunern", kommentiert Sevim Dagdelen, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und Sprecherin für Internationale Beziehungen der Fraktion DIE LINKE, das Ergebnis der moldauischen Parlamentswahlen. Dagdelen weiter:

"Ohne die Wahltricks hätte es dieses Wahlergebnis so nicht gegeben. Besonders zynisch ist, dass eine mögliche pro-russische Mehrheit durch den Ausschluss der Partei 'Patria', die in den letzten Umfragen vor der Wahl auf bis zu 18 Prozent der Stimmen taxiert wurde, verhindert wurde. Ihr Wahlausschluss drei Tage vor der Wahl ist ebenso fragwürdig wie die Wahlbehinderung in den Auslandswahllokalen. Insbesondere in der Russischen Föderation hat die moldauische Regierung dafür gesorgt, dass nicht alle Moldauer abstimmen konnten, da es zu wenig Wahllokale und zu wenig Stimmzettel gab.

Wenn EU und Bundesregierung diese Wahlen als frei, fair und demokratisch anerkennen und sich diese auch noch als Richtungsentscheidung für die Europäische und gegen die Eurasische Union zurechtlügen, ist das geradezu heuchlerisch. Die Bundesregierung ist gefordert, die Wahlergebnisse nicht anzuerkennen und Konsequenzen für die Assoziierung der Republik Moldau mit der Europäischen Union zu ziehen. Sie muss sich in der EU dafür einsetzen, dass das Land nicht wie die Ukraine vor die Wahl gestellt wird, sich für die EU oder Russland zu entscheiden. Dafür ist das im Juli geschlossene Assoziierungsabkommen keine gute Grundlage."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 2. Dezember 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Dezember 2014