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INNEN/4517: Mitschuld - Zunehmend mehr Frauen und Kinder überqueren auf ihrer Flucht die Mittelmeerpassage


DIE LINKE - Presseerklärung vom 3. Februar 2016

Mitschuld!


Zunehmend mehr Frauen und Kinder überqueren auf ihrer Flucht die lebensgefährliche Mittelmeerpassage, die Zahl toter Kinder steigt. Dazu erklärt das Mitglied im Geschäftsführenden Parteivorstand der Partei DIE LINKE, Katina Schubert:

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef zählt erstmals mehr Frauen und Kinder als Männer unter den Flüchtenden, die das Mittelmeer von der Türkei nach Griechenland überqueren. Im Winter, bei rauer See, wächst so auch die Zahl von Frauen und Kindern, die ihre Flucht vor Krieg und Not mit dem Leben bezahlen. Diejenigen, die es schaffen, sind furchtbaren Bedingungen in den Lagern ausgesetzt, nicht selten auch Opfer sexualisierter Gewalt. Frauen und Kinder sind die Schwächsten unter den Schwachen.

Es ist nicht nur die grausame europäische Politik der Abschottung der Außengrenzen, die diese Menschen zwingt, kriminellen Schleusern ihr Leben anzuvertrauen. Konkrete Mitschuld trägt unsere nationale Politik, die seit Wochen über die Aussetzung des Familiennachzugs diskutiert und ihn heute beschlossen hat. Konkrete Mitschuld trägt unsere nationale Politik, die immer weitere Länder zu sicheren Herkunftsländern erklärt, nur um Gründe für Ablehnung und Abschiebung zu finden.

Diese menschenverachtende Politik setzt Frauen und Kinder unter einen enormen Druck, es auf den "letzten Drücker" doch noch zu versuchen - aller Lebensgefahr zum Trotz. Das Asylpaket II mit all seinen Details macht nur Schleuser fett. Flüchtende werden weiter verrecken - Frauen und Kinder zuerst.

Es wäre ein Akt der Menschlichkeit, den Familiennachzug nicht auszusetzen und Frauen, Kindern, allen Menschen legale Wege nach Europa zu eröffnen.

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Quelle:
Partei DIE LINKE - Pressemitteilung vom 3. Februar 2016
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Februar 2016

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