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WIRTSCHAFT/1551: Mietpreisexplosion stoppen


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 17. Mai 2013

Heidrun Bluhm: Mietpreisexplosion stoppen



"Die Bundesregierung betreibt Klientelpolitik für Immobilienbesitzer und Vermieter und verliert dabei die soziale Balance völlig aus dem Blick", sagt Heidrun Bluhm, bau- und wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zu den Forderungen des Deutschen Mieterbundes zur aktuellen Wohnsituation in Deutschland. "Durch das von Schwarz-Gelb beschlossene Mietrechtsänderungsgesetz, das seit dem 1. Mai 2013 gilt, wurden die Kosten der energetischen Gebäudesanierung einseitig bei den Mietern abgeladen und Mieterrechte weiter beschnitten. Das Mietrecht muss dringend so geändert werden, dass es die Mieter wirksam vor ungerechtfertigten Mieterhöhungen schützt. Fast täglich erreichen uns Meldungen und Studienergebnisse über stark steigende Mieten und Immobilienpreise - gerade in Ballungsgebieten. Geringverdiener werden mehr und mehr an den Rand gedrängt. Für sie wird Wohnen zunehmend unerschwinglich." Bluhm weiter:

"Um den Mietpreisanstieg zu stoppen, fordern wir unter anderem, dass bei Neuvermietungen eine Erhöhung der Miete nur dann zulässig ist, wenn damit wohnwertverbessernde Maßnahmen verbunden sind. Die Höhe der Wohnkosten darf 30 Prozent des Nettoeinkommens eines durchschnittlichen Mieterhaushalts nicht übersteigen. Entsprechend muss das Wohngeld angepasst werden. Bund und Länder müssen den sozialen Wohnungsbau wieder stärker unterstützen. Auch die Heizkostenkomponente muss wieder ins Wohngeld eingeführt werden, damit auch Geringverdiener im Winter eine warme Wohnung haben. Dem steigenden Bedarf an barrierefreien und seniorengerechten Wohnungen müssen Bund und Länder entsprechen und Förderprogramme bedarfsgerecht ausstatten. DIE LINKE will den Verkauf öffentlicher Wohnungen des Bundes, der Länder und der Kommunen stoppen und die Rekommunalisierung bereits veräußerter Wohnungsbestände fördern. Kommunale Wohnungsbestände als Steuerungsinstrument der Sozialpolitik sind unerlässlich und müssen preiswerten Wohnraum für Geringverdiener in den Städten und Gemeinden sichern. Darüber hinaus will DIE LINKE das Wohnen als soziales Grundrecht im Grundgesetz verankern. Wohnungen dürfen nicht wie eine gewöhnliche Ware gehandelt werden und der Profitmaximierung von Eigentümern und Fondsgesellschaften dienen.

Damit die Miet- und Wohnkostensteigerung dauerhaft und wirksam bekämpft werden kann, bedarf es aber einer grundlegenden Veränderung in der Wohnungswirtschaft. DIE LINKE will deshalb einen relevanten gemeinnützigen Sektor in der Wohnungswirtschaft aufbaue n. Diese Korrektur gegenüber der gegenwärtigen Eigentümerstruktur ist notwendig, damit dauerhaft bezahlbarer Wohnraum entsteht."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 17. Mai 2013
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Mai 2013