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AGRAR/023: Meldepflicht für neues Tier-Virus einführen - Forschung vorantreiben


Presservice der Liberalen / F.D.P. Bundestagsfraktion - 25.01.2012

HAPPACH-KASAN: Meldepflicht für neues Tier-Virus einführen - Forschung vorantreiben


BERLIN. Zum Auftreten des Schmallenberg-Virus in Schleswig-Holstein und dem heutigen Bericht im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Bundestages, erklärt die Sprecherin für Agrarpolitik der FDP-Bundestagfraktion Christel HAPPACH-KASAN:

Das erstmalig aufgetretene Schmallenberg-Virus hat sich besorgniserregend schnell ausgebreitet. Betroffen sind Westdeutschland, Schleswig-Holstein, die Niederlande und Belgien. Der Erreger befällt Schafe, Ziegen und Rinder. Nach derzeitigem Kenntnisstand besteht keine Gefahr für den Menschen. Um eine bessere Übersicht über die Epidemie zu bekommen, ist jetzt zügig eine nationale Meldepflicht in der Tierseuchenverordnung für diese Krankheit einzuführen. Dies ist eine Grundvoraussetzung für eine finanzielle Unterstützung der betroffenen Tierhalter. Ebenso fordern wir die EU-Kommission auf, das Virus zügig in die offizielle Liste der Tierseuchen aufzunehmen und eine europäische Meldepflicht einzuführen.

Jetzt müssen Impfstoffe zum Schutz vor dem Schmallenberg-Virus entwickelt werden. Das Virus wird durch heimische blutsaugende Insekten übertragen. Damit ähnelt es in seiner Epidemiologie der durch Impfungen erfolgreich bekämpften Blauzungenkrankheit. Angesichts der bisher bekannten Fakten ist eine Impfung die erfolgversprechendste Lösung, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Es ist gut, dass die Länderbehörden und das BMELV die Zusammenarbeit mit den niederländischen Behörden verstärkt haben. Die Ressortforschung muss zusammen mit den Landesbehörden zügig wichtige Daten zur Ausbreitung, Übertragung und zum Krankheitsverlauf erheben.

Der schnelle Nachweis der Krankheitsursache ist ein großer Erfolg für die beteiligten Veterinäre und das Friedrich-Löffler-Institut. Dass schnell sichere Nachweismethoden entwickelt werden, ist ein wichtiger Schritt, um die Krankheit weiter erforschen, eindämmen und bekämpfen zu können. Die zuständigen Behörden und Forschungsinstitute arbeiten mit Hochdruck daran, genauere Informationen zum Erreger, seiner Verbreitung und dem aktuellen Infektionsstand zu gewinnen.

Der Erreger ist eine besondere Gefahr für trächtige Tiere und führt bei den ungeborenen Nachkommen zu schweren Missbildungen und Totgeburten. Das Schmallenberg-Virus gehört zur Familie der Orthobunyaviren, die sonst hauptsächlich in Australien, Asien und Afrika verbreitet sind. Es ist wichtig, die Herkunft des Erregers zu identifizieren. Klimawandel und weltweite Reise- und Transporttätigkeit erhöhen die Gefahr, dass fremde und neuartige Erreger nach Deutschland eingeführt werden. Dafür sollten wir gewappnet sein.


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Quelle:
Presseservice der Liberalen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Januar 2012