Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → FDP

AUSSEN/1420: Afghanistan - Gedankenloses Verhalten gefährdet deutsche Soldaten


Presservice der Liberalen / F.D.P. Bundestagsfraktion - 24.02.2012

DJIR-SARAI: Afghanistan - Gedankenloses Verhalten gefährdet deutsche Soldaten


BERLIN. Zur aktuellen Situation in Afghanistan, nachdem amerikanische Soldaten Koran-Exemplare verbrannt hatten, erklärt der Leiter der Arbeitsgruppe Afghanistan Bijan DJIR-SARAI:

Das Verhalten einiger amerikanischen Soldaten im Einsatz in Afghanistan war verantwortungslos und überheblich. Es war daher wichtig, dass sich Präsident Obama dafür entschuldigt hat.

Solche gedankenlosen Handlungen schüren den Unmut vieler Menschen gegenüber den internationalen Kräften im Land. Das Verbrennen religiöser Symbole ist zu keinem Zeitpunkt irgendwo tolerierbar. Hier aber spielt es zudem der von Hass getriebenen Agitation radikaler Taliban-Gruppierungen in die Hände. Und dadurch werden auch unsere Soldaten in große Gefahr gebracht. Der Ruf der internationalen Kampftruppen in Afghanistan insgesamt wurde durch diese Handlungen erneut zutiefst geschädigt. Sah doch eine Mehrheit der afghanischen Bevölkerung die ausländischen Kräfte schon vorher nur noch als ungehobelte Besatzer. Eine Folge dieser erhöhten Gewalt auch der Bundeswehr gegenüber ist die vorzeitige komplette Räumung des nordafghanischen Stützpunktes Talokan.

Eine der wichtigsten Aufgaben der internationalen Kräfte ist es, das Vertrauen der Bevölkerung zu erlangen. Dieses Ziel ist nun erneut in weite Ferne gerückt. Im Hinblick auf weitere gewaltsame Proteste, die zu erwarten sind, müssen jetzt schnell alle beteiligten Einsatzkräfte eine Lösung finden, wie man die Menschen wieder erreicht. Die Hass-Spirale darf nicht höher und höher gedreht werden. Das wird passieren, wenn man jetzt nicht reagiert.


*


Quelle:
Presseservice der Liberalen
FDP-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Platz der Republik, 11011 Berlin
Telefon: 030/227 52 378
Fax: 030/227 56 778
E-Mail: pressestelle@fdp-bundestag.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Februar 2012