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SICHERHEIT/750: Bundeswehr läuft, weil Soldaten das Improvisieren gelernt haben


Pressemitteilung der Fraktion der Freien Demokraten vom 29. Januar 2019

STRACK-ZIMMERMANN-Statement: Bundeswehr läuft, weil Soldaten das Improvisieren gelernt haben


Die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann gab zum Jahresbericht des Wehrbeauftragten das folgende Statement ab:

"[...] Wir haben heute erneut einen Bericht vorgelegt bekommen, der dramatisch an das letzte Jahr erinnert. [...] Aber vorneweg möchte ich sagen, dass erst mal den Soldatinnen und Soldaten zu danken ist, die einen Mega-Job machen, nicht nur in Deutschland, sondern allem voran im Ausland. Und das, ich sage das sehr salopp, der Laden deswegen läuft, weil eben auch die Kunst des Improvisierens die Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr gelernt haben. Aber das kann natürlich nicht die Antwort sein auf die Herausforderungen, die wir haben in Europa, in Deutschland, in der Nato, im Verbund. Und deswegen schauen wir genau hin: nach wie vor große Probleme bei dem Material, damit auch das Problem, dass wir nicht genug Personal haben. [...] Nur eine fitte, eine Bundeswehr die gut ausbildet, die das beste Material hat, ist auch attraktiv für die jungen Leute [...] Insofern muss da hart weitergearbeitet werden. [...] Und ein ganz großes Problem, was auch in diesem Bericht wieder zutage tritt, ist diese unvorstellbare Bürokratie. Wenn heute Soldatinnen und Soldaten eine Kleinigkeit brauchen, dann müssen sie 20 Formulare ausfüllen, das ist ein Unding und geht leider auch dahingehend, dass auch im Ausland das Material nicht mehr dem entspricht, was wir den Soldatinnen und Soldaten mitgeben müssen. Denn nicht zu vergessen: Es geht immer um deren Leben und um deren Einsatz für unsere Freiheit und unseren Frieden in Deutschland. [...]

Und ich glaube, dass die letzten Jahre der große Fehler war, alles zu zentralisieren. [...] Das heißt, alles was bestellt wird, alles was gebraucht wird, wird immer zurückgespielt, verschwindet dann in der großen Bürokratie und kommt irgendwann zurück. Das ist natürlich ein Unding. [...] Die Bundeswehr muss auch wieder lernen, und das geht von oben nach unten durch, Verantwortung zu übernehmen für bestimmte Projekte. [...]"

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Quelle:
Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag
Pressestelle
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Internet: www.fdpbt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Januar 2019

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