Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → FDP

WIRTSCHAFT/2747: Wir brauchen einen wissensbasierten Umgang mit der Züchtungsmethode Gentechnik


Presservice der Liberalen / F.D.P. Bundestagsfraktion - 31.05.2013

HAPPACH-KASAN: Wir brauchen einen wissensbasierten Umgang mit der Züchtungsmethode Gentechnik



BERLIN. Zur Entscheidung von Monsanto, sich in Europa auf die Vermarktung herkömmlich gezüchteter Sorten zu konzentrieren, erklärt die Sprecherin für Ernährung und Landwirtschaft Christel HAPPACH-KASAN:

Gentechnik ist auch in Europa Alltag. Jeder hat Geldscheine im Geldbeutel hergestellt aus GVO-Baumwolle aber isst Käse, hergestellt mit Enzymen von gentechnisch veränderten Organismen. Dennoch wird die Züchtungsmethode auf der diese Produkte beruhen von vielen Menschen abgelehnt. Der Jubel der Gegner dieser Züchtungsmethode darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Entscheidung der Unternehmen, in Europa auf die Entwicklung und Vermarktung von GVO-Sorten zu verzichten, ein Verlust für Deutschland ist. Pflanzensorten, die weniger Pflanzenschutzmittel erfordern, stehen den Landwirten damit nicht zur Verfügung. Das schadet dem Naturschutz. Die Entscheidung der Unternehmen bedeutet den Verlust von Wissen, den Verlust von Arbeitsplätzen für hoch qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, den Verlust von Chancen für gut ausgebildete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und damit den Verlust von Wertschöpfung im eigenen Land.

Wir müssen feststellen, die Geschichte wiederholt sich: Die Grünen haben in Deutschland die Herstellung von Insulin aus gentechnisch veränderten Mikroorganismen so lange verzögert, bis alle Unternehmen ihre Entwicklungsabteilungen ins Ausland verlagert hatten. Inzwischen ist die Herstellung von Arzneimitteln aus gentechnisch veränderten Organismen Standard - auch in Deutschland, aber die Entwicklung geschieht weitgehend im Ausland. Wir importieren. Es zeichnet sich ab, dass bei der Entwicklung und dem Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen eine ähnliche Entwicklung zu erwarten ist. Die FDP-Bundestagsfraktion setzt weiterhin auf einen wissensbasierten Umgang mit dieser inzwischen nicht mehr neuen Züchtungsmethode und tritt für Regeln ein, die es auch mittelständischen Unternehmen erlauben, sich in der Entwicklung zu engagieren. Nicht immer weist der gesellschaftliche Mainstream in die richtige Richtung. Astronomen wissen das aus der Geschichte: Die Erde ist keine Scheibe und dreht sich um die Sonne.

*

Quelle:
Presseservice der Liberalen
FDP-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Platz der Republik, 11011 Berlin
Telefon: 030/227 52 378
Fax: 030/227 56 778
E-Mail: pressestelle@fdp-bundestag.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2013