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BAYERN/2810: SPD macht sich für anonyme Bewerbungen im Öffentlichen Dienst stark (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 11.05.2012

Ausschuss-Vize Stefan Schuster macht sich für anonyme Bewerbungen im Öffentlichen Dienst stark



Der öffentliche Dienst in Bayern stellt eine gute Möglichkeit dar, mit anonymisierten Bewerbungen bei Stellenausschreibungen zu arbeiten, die nachweislich dazu beitragen, Diskriminierungen einzelner Bevölkerungsgruppen zu reduzieren, meint der Nürnberger SPD-Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Landtagsausschusses für Fragen des Öffentlichen Dienstes, Stefan Schuster. "Das Pilotprojekt 'Anonymisierte Bewerbungsverfahren' der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) hat gezeigt, dass beispielsweise Frauen, Ältere oder Migranten deutlich höhere Chancen erhalten, zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden, wenn die Erstbewerbung anonym und nur auf die fachlichen Qualifikationen beschränkt ist. So etwas wäre auch beim Öffentlichen Dienst in Bayern durchaus umsetzbar und in vieler Hinsicht nützlich", betont Schuster.

Der SPD-Abgeordnete hat sich nun an die Staatsregierung gewandt, um die Möglichkeiten zu sondieren, ob und wie man ein solches Bewerbungsverfahren im Bereich des Öffentlichen Dienstes in Bayern etablieren könnte. "Ich denke, man könnte zumindest in einigen Bereichen der öffentlichen Verwaltung Bewerbungsverfahren einführen, bei denen die Personalverantwortlichen lediglich die fachlichen Qualifikationen, nicht aber Details wie Namen, Alter, Geschlecht oder Herkunft der Bewerberinnen und Bewerber erhalten. Dadurch erhalten diejenigen Bevölkerungsgruppen, die oft ganz unbewusst diskriminiert werden, zumindest die Chance, die erste große Hürde, den Termin zu einem Bewerbungsgespräch, zu nehmen. Auf der anderen Seite hat auch der Arbeitgeber den Vorteil, dass eher der oder die Richtige für eine Stelle ausgewählt wird, weil nur noch die Erfahrung und Qualifikation für die ausgeschriebene Stelle zählen", so Schuster weiter.

Das zwölfmonatige Pilotprojekt der Antidiskriminierungsstelle des Bundes hatte deutlich gemacht, dass es bei anonymen Bewerbungsverfahren vor allem auch für Frauen leichter ist, eine Einladung zum Bewerbungsgespräch zu bekommen, wenn das Geschlecht nicht bekannt ist. "Selbst wenn dann beim Gespräch klar wird, wer hinter der Bewerbung steckt, ist die größte Hürde schon geschafft und es ist allen Beteiligten klar, dass hauptsächlich die Qualifikation im Vordergrund steht und die Chancen auf eine Einstellung steigen", erläutert Schuster. "Diese Praxis auch bei uns in Bayern zumindest in einem Pilotprojekt anzuwenden, um weitere Erfahrungen zu sammeln, würde sehr viel Sinn machen. Der Bereich des Öffentlichen Dienstes bietet sich da an und es hätte zudem Vorbildfunktion für die Personalpolitik von Kommunen und Unternehmen der freien Wirtschaft im Land".

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Mai 2012