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BAYERN/3471: Umgang der Polizei mit Angehörigen der Opfer Thema im NSU-Untersuchungsausschuss (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 10.05.2013

Umgang der Polizei mit Angehörigen der Opfer am 14. Mai Thema im NSU-Untersuchungsausschuss



Der NSU-Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags befasst sich in seiner nächsten Sitzung am kommenden Dienstag, 14. Mai, 13.30 Uhr, mit dem Verhalten der Polizei im Umgang mit den Angehörigen der Opfer der NSU-Morde. Die Angehörigen haben insbesondere die einseitigen Ermittlungen der Polizei kritisiert.

So seien die Familien von der Polizei unter eine Art "Generalverdacht" gestellt worden. Auch die Art und Weise der Vernehmungen ist von den Angehörigen beklagt worden. Die Tochter des Opfers Enver Simsek, Semiya Simsek, schreibt zum Beispiel in ihrem Buch ("Schmerzliche Heimat - Deutschland und der Mord an meinem Vater") zu den Vernehmungen ihrer Mutter durch die Polizei: "Von der ersten Vernehmung an haben sie sie hart angefasst. Sie hauten auf den Tisch und schrien sie an, dass sie damit zu tun habe, sie solle es endlich zugeben. (...) Dann setzte die Polizei ein psychisches Druckmittel ein. Irgendwann erzählten sie uns, dass mein Vater noch eine zweite Familie gehabt hätte. Angeblich eine deutsche Frau - blond soll sie gewesen sein -, mit der er ebenfalls zwei Kinder hätte. Sie zeigten meiner Mutter sogar Fotos. (...)"

Den Umständen bei den Vernehmungen der Angehörigen will der Untersuchungsausschuss, dem unter anderem die Abgeordneten Franz Schindler (SPD), Prof. Dr. Michael Piazolo (FREIE WÄHLER) und Susanna Tausendfreund (Bündnis90/Die Grünen) angehören, in seiner nächsten Sitzung genauer nachgehen.

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Mai 2013