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BAYERN/4881: 34,3 Tonnen Kerosinablass über Bayern in 2017 (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 28. Februar 2018

34,3 Tonnen Kerosinablass über Bayern in 2017

SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher fordert Information der Bevölkerung


Im Jahr 2017 mussten Flugzeuge in insgesamt sechs Fällen Kraftstoff über bayerischen Gebiet ablassen, mit einer Gesamtmenge von insgesamt 34,3 Tonnen. In den Jahren 2012 bis heute wurden damit in Bayern 34 derartige Fälle gemeldet. In den Jahren von 2012 bis Ende 2017 summiert sich der Kraftstoffablass über Bayern auf 676,6 Tonnen. Das geht aus einer Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage (PDF, 164 kB) von SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher hervor. Demnach wurden beispielsweise alleine am 12. Juni 2017 über Niederbayern 20 Tonnen Kerosin abgelassen.

Beim sogenannten Treibstoffschnellablass handelt es sich um ein Notverfahren, das Flugzeugen eine sichere Kontrolle der Landung mit nicht zu vielem Gewicht ermöglichen soll, etwa bei einer Notlandung kurz nach dem Start.

Rinderspacher hat bereits im vergangenen Jahr von der Staatsregierung mehr und bessere Informationen zum Kerosinablass über Bayern eingefordert: "Die bayerische Bevölkerung muss zeitnah informiert werden, wenn über ihren Köpfen tonnenweise Treibstoff abgelassen wird." Auch brauche es mehr Messstellen des Bayerischen Landesumweltamtes, die die Umgebungsluft kontrollierten. Aktuell seien es nur 16 von 54 lufthygienischen Messstationen, die die Konzentration von Benzol, Toluol und Xylolen erfassen. Auch diese Stationen würden keine validen Zuordnungen von Kerosinablassungen ermöglichen.

Staatssekretär Eck sieht jedoch weiterhin keinen weiteren Handlungsbedarf und antwortet: "Seitens des amtlichen Naturschutzes sowie der Wasserwirtschaft werden derzeit keine Untersuchungen über die Auswirkungen von Kerosinablass auf die Tier- und Pflanzenwelt sowie Oberflächengewässer und Grundwasser in Bayern durchgeführt." Eigene Studien wird Bayern demnach mit Verweis auf eine vom Bundesumweltamt veranlasste Bewertung über den Umfang und die Auswirkungen von Treibstoffschnellablässen nicht durchführen. Finanzmittel aus dem bayerischen Staatshaushalt seien nicht eingeplant, so Staatssekretär Eck.

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
Bayerischer Landtag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. März 2018

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