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BADEN-WÜRTTEMBERG/975: Landwirtschaftsausschuss befasst sich mit Veränderungen des Wirtschaftsdüngers (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 25/2018

Landwirtschaftsausschuss befasst sich mit Veränderungen des Wirtschaftsdüngers


Stuttgart. Der Ausschuss für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch, 28. Februar 2018, mit einem Grünen-Antrag zu den Veränderungen des Wirtschaftsdüngers in Baden-Württemberg befasst. Das hat der Vorsitzende des Gremiums, Martin Hahn (Grüne), mitgeteilt. "Die Tierbestände in Baden-Württemberg sind in den letzten 20 Jahren deutlich zurückgegangen. Insbesondere die Anzahl von Rindern und Schweinen hat sich deutlich verringert", so Hahn.

Wie Hahn ausführte, seien die Gründe für den Rückgang trotz gestiegener Produktivität die mangelnde Wirtschaftlichkeit. Gestiegene Haltungsauflagen, hohe Investitionskosten beim Stallbau, Phasen mit sehr schlechten Preisen für Milch, Ferkel und Schweinefleisch sowie attraktive außerlandwirtschaftliche Arbeitsplätze beschleunigten den Strukturwandel. Laut Daten vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) sei der Anfall tierischer Wirtschaftsdünger für Baden-Württemberg im Erhebungsjahr 2009 bei jährlich 14,0 Millionen Tonnen gelegen. Durch die Tierhaltung entstünden als Reststoff wertvolle Düngemengen, gleichzeitig würden jedoch auch Einträge im Bereich Luft und Wasser freigesetzt.

Die am Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) ansässige Biogasberatung habe die in Baden-Württemberg anfallende Gärrestmenge geschätzt. Der daraus abgeleitete Anteil am gesamten Wirtschaftsdüngeranfall habe sich im Zeitraum von 2007 (18 Prozent) bis 2016 (41 Prozent) mehr als verdoppelt. Die Ausbringung von Wirtschaftsdünger verursache klimaschädliche Emissionen in Form von Lachgas und Ammoniak. Hahn zufolge gilt Ammoniak als indirektes Treibhausgas. Die Treibhausgasemissionen, die durch die Ausbringung von Wirtschaftsdüngern entstehen, machten etwa 0,6 Prozent der gesamten Treibhaus-Emissionen des Landes Baden-Württemberg aus. "Das ist eine gute Zahl für das Land", betonte der Vorsitzende. Grundsätzlich sei dem Ministerium ein umweltschonender Umgang mit Wirtschaftsdüngern ein wichtiges Anliegen, führte Hahn aus. Die Düngeverordnung (DüV) regle die fachliche Praxis. Darüber hinaus würden Betriebe mit zusätzlichem Aufwand für Umweltschutzmaßnahmen finanziell unterstützt.

Während der Ausbringung von Wirtschaftsdünger entstünden Stickstoffverluste in Form von Ammoniak. Eine deutliche Reduzierung von Ammoniak bei der Ausbringung könne mittels bodennaher, streifenförmiger oder der direkten Injektion in den Boden erreicht werden.

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Quelle:
Pressemitteilungen 25/2018 - 28.2.2018
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. März 2018

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